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Montag, 5. Januar 2015

Ab an die Hufe





In regelmäßigen Abständen - also von 5 bis 9 Wochen sind die Hufe der Pferde dran. Dann kommt meine Hufpflegerin, die eine Ausbildung des Dhgev hat und bearbeitet die Hufe der Pferde. Die großen Pferde sind jedes Mal mit dran, die Ponys überstehen auch locker die doppelte Zeit ohne Bearbeitung. Wenn ich viel mit der Kutsche unterwegs bin, dann kann der Abstand sogar noch länger sein.

Warum müssen die Hufe überhaupt bearbeitet werden? Wie Fingernägel wachsen die Hufe täglich nach. Hat das Pferd die Möglichkeit auf hartem und rauhem Boden zu laufen, dann würde sich das meiste von dem nachwachsenden Horn abreiben und der Rest würde ausbrechen. Doch meine Ponys stehen auf einer weichen Koppel. Würde ich sie ohne Bearbeitung von der Koppel nehmen und auf der harten Straße laufen lassen, dann würden sie im besten Fall nur lahm gehen. Schlimmer kann es kommen, wenn dann die Hufwände ausbrechen oder das Ponys sich die Bänder und Sehnen verletzt aufgrund der unpassenden Hufform.

Müssen auch Hufe bearbeitet werden, wenn das Pferd auf der Koppel bleibt? Das kommt auf die Hufe des Pferdes an. Es gibt verwilderte Pferde, die in Sumpfgebieten leben, nie Hufpflege bekommen und dennoch sind sie gesund. (Wären sie es nicht, würden sie allerdings auch sterben. So selektieren sich Pferde mit unpassenden Hufen aus.) Auch bei unseren Hauspferden gibt es Exemplare, die problemlos ohne Hufpflege klar kommen, so lange sie nicht gearbeitet werden und immer den gleichen Untergrund unter den Hufen haben. Das ist allerdings die Ausnahme! Normalerweise müssen auch Pferde die "nur rumstehen" die Hufe gekürzt bekommen.

 Wer bearbeitet die Hufe? Das ist eine komplizierte Frage. Früher war es der Schmied, doch heute gibt es Hufpfleger, die eine andere Ausbildung durchlaufen und auch die Hufe bearbeiten dürfen. Ohne Ausbildung darf man die Hufe seines Pferdes nicht bearbeiten, auch nicht als Besitzer. Viele Schmiede haben vor allem Erfahrungen aus Ställen, in denen Pferde für den Leistungssport gehalten werden. Dort geht es hauptsächlich darum fachgerecht Hufeisen aufzunageln. Im Freizeitbereich sind die meisten Pferde jedoch "barfuß" oder "barhuf". Vor allem bei Pferden mit Fehlstellungen muss hier ein Bearbeiter nicht nur Erfahrung, sondern auch Geschick mitbringen, damit das Pferd lahmfrei läuft und auch arbeiten kann. Einfach nur "kurz" machen genügt nicht. Es lohnt sich also, sich mal umzuhören, welche Barhufpfleger es in der Umgegend gibt, wenn man keinen Wert auf Eisen legt. Egal ob Schmied oder Barhufpfleger - beide können gut oder schlecht sein. Man kommt also nicht drumherum sich selbst mit dem Thema Hufe zu befassen, um die Arbeit seines Hufpflegers beurteilen zu können.


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