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Dienstag, 3. November 2020

Herbst bei den Ponys

 

Foto von Anja (vielen Dank) Arwakr mit Clarence

Es gab ja im September noch ein paar schöne Tage, so dass noch das eine oder andere Foto entstanden ist. Aber sonst ist es schon herbstlich bei uns geworden. Das Gras ist auch nicht mehr besonders lecker und die Koppeln sind mächtig kurz gefressen. Dafür sind die Bäuche dick und die Dicken noch ein bisschen dicker geworden. Winterspeck gibt es nicht nur beim Menschen.


 

Maverick

Wir haben deswegen schon mit der Heufütterung angefangen. Das ist sehr früh für unsere Verhältnisse. Normalerweise beginne ich damit erst im Dezember. Aber durch das trockene Frühjahr und den letzten trockenen Sommer, haben die Koppeln einfach gelitten und der Aufwuchs ist nicht so schnell und so dicht wie in den anderen Jahren erfolgt. Das macht sich jetzt bemerkbar.


 

Clarence und Wolfram

Wir sind aber gut mit Heu eingedeckt, so dass mir das keine Sorgen macht. Zwei Fohlen, der Maverick und der Clarence werden uns noch in diesem Jahr verlassen. Auch schlägt sich auch im Heuverbrauch nieder. Jetzt ist es regnerisch. Und auch wenn es mich persönlich nervt durch nasses Gras zu stapfen, will ich mich doch nicht beklagen. Alles ist gut, was die Wasserspiegel wieder steigen lässt. 

Wolfram hat immer noch keinen Pass. Es gab wohl ein Problem bei der Feststellung der Abstammung. Das kann schon mal vorkommen. Da ich ihn sowieso in diesem Herbst noch nicht verkaufen möchte, ist das auch in Ordnung.

Dienstag, 20. Oktober 2020

Das Teilen meiner Ernte

 

Dieses Jahr haben wir wieder reichlich Äpfel. Kirschen und Birnen waren auch schon viele da. Und die Quitten werden noch kommen. Aber wie jedes Jahr ist die Ernte nicht für mich alleine.

In diesem Jahr habe ich vor allem mit den Staren geteilt. In riesigen Schwärmen sind sie schon über meine Kirschen hergefallen und jetzt dann auch noch mal über meine Apfel- und Birnenbäume. Die Früchte sind manchmal nur ein bisschen angepickt, aber manche sind regelrecht leer gefressen.

Es bleibt dann nicht bei den Staren. Ist die Apfelhaut erstmal verletzt, dann haben noch weitere Gestalten die Möglichkeit an das geliebte Fruchtfleisch zu kommen. Vor allem die Wespen und die Hornissen mögen das. Aber auch gewöhnliche Fliegen in verschiedenen Gattungen sind in die Löcher gekrochen

Für mich ist das in Ordnung. Ich verwerte nicht alle Äpfel. Wenn die angepickten Früchte noch nicht gammelig sind, dann bekommen sie die Pferde. Und es sind noch reichlich gute Äpfel übrig geblieben, die ich einlagern kann. Bei den Birnen war ich nicht schnell genug. Einige Birnen habe ich noch gegessen und verfüttert und der Rest war dann unglaublich schnell komplett vertilgt. Da lag nicht einmal mehr was am Boden. Das waren aber auch sehr schmackhafte Birnen gewesen.

 

Ich liebe die Schwärme mit den Staren einfach. Da gebe ich gerne was von meinem Obst ab.

Mittwoch, 14. Oktober 2020

Rettet die Kinos!

 

 
Hier auf dem Dorf gibt es Veranstaltungen, wenn man sie selbst organisiert oder sich wenigstens an ihrer Organisation beteiligt. Hingehen und konsumieren ist auf dem Dorf eben nicht so. Immerhin haben wir hier in der nächst größeren Stadt ein Kino. Und das ist auch noch ein besonders gemütliches und attraktives Kino. Im Eingangsbereich ist auch ein Cafe, in dem es sich gut sitzen lässt, selbst wenn man gar nicht ins Kino möchte.


 

Nun trifft das Tätigkeitsverbot in der Pandemie besonders die Veranstaltungsbranche und eben auch unser Kino. Dabei haben die es auch vorher nicht so dick gehabt. Es scheint seinen Besitzer zu ernähren, aber ich denke viel mehr ist auch nicht drin. Und einen Besitzerwechsel gab es gerade im letzten Jahr. Die Reserven dürften also mau sein.

 Wir haben also die angebotene 10er Karte gekauft und waren immerhin in 9 Filmen, bevor sie abgelaufen ist. Da liefen schon verrückte Sachen, die wir normalerweise gar nicht angesehen hätten. Aber Spaß hat es gemacht. Das Kino ist noch nicht aus dem Schneider. Wir halten weiterhin die Stange und hoffen das Beste!

Dienstag, 6. Oktober 2020

Unterwegs - Schloß Willigrad

 

 
Am Schweriner See, auf der westlichen Seite, liegt Schloß Willigrad. Wenn man durch Lübsdorf fährt und dann so hinten links, kommt man durch einen Wald, hinter dem das Schloß mit seinen umliegenden Gebäuden liegt.

Rechts vom Parkplatz weg kommt man zum eigentlichen Gebäude des Schlosses. Dort gibt es wechselnde Ausstellungen. Nach links geht es zu den Nebengebäuden des Schlosses. Dort wird immer noch mit Fördermitteln versucht das Original Ensemble zu retten. Ein Förderkreis bemüht sich um die Restaurierung.

Die Bundesgartenschau hat das Schloss und die umliegenden Gebäude sowie den Garten vorwärts gebracht. Mit den Mitteln wurde unter anderem der Weg an das Ufer des Schweriner Sees gestaltet. Auf gut gepflegten Wegen kann man jetzt auch das Steilufer hinabsteigen.

Dort gibt es auch eine Quelle, die als Brunnen schön gestaltet worden ist. Allerdings sind die Wassermengen so gering, dass man nicht mal seine Trinkflasche füllen kann.

Die Nebengebäude werden für Jugendarbeit, Ferienlager und ähnliches genutzt. Inzwischen ist auch die Gärtnerei wieder in Betrieb genommen worden. Dazu gehört ein schnuckeliges Cafe, dass vor allem bei gutem Wetter wunderschöne Möglichkeiten gibt, draußen den wirklich sehr guten Kuchen zu genießen.

Montag, 21. September 2020

Unboxing - Auspacken der Beute


Hurra - die Beute ist da. Ich habe mich auf keine Experimente eingelassen und das gleiche Modell bestellt, dass ich schon 5x bei mir stehen habe.
Da kann ich mir sicher sein, dass die Einzelteile auch zueinander passen. Nichts ist ärgerlicher, als eine Zarge, die nicht ordentlich auf der nächsten sitzt. Ich habe auch noch Zargen mit Nut - da muss es genau passen.
Außerdem hat mir die Qualität von Holtermann auch vorher schon zugesagt. Dazu kommt der gut geführte Online-Shop, in dem das Bestellen einfach und übersichtlich ist. Die Lieferung war wie immer schnell und bequem.
Als Highlight habe ich mir auch endlich eine Imkerjacke mit Hut bestellt. Jetzt ist es wirklich bienendicht. Auch wenn meine Völker wirklich nett sind, kann ich es nicht leiden gestochen zu werden. Und es ist auch ein blödes Gefühl, wenn die Bienen vor deinem Gesicht rumschwirren. Jetzt bin ich safe!
  
Die Beute kommt in ihrer natürlichen Form bei mir an und braucht noch einen Anstrich. Dafür habe ich mal einen Eimer Beutenfarbe gekauft. Inzwischen habe ich gesehen, dass man Beuten von außen auch mit Acrylfarben streichen kann. Das schadet den Bienen nicht, macht aber die Beuten länger haltbar. Und da kann man dann noch mit Farben experimentieren. Vielleicht habe ich mal eine kreative Phase und male.

 
Das ist jetzt meine 6te Beute. Ich habe jetzt vier Völker zum Überwintern. Wenn alle Völker gut durch den Winter kommen, dann genügen meine Beuten für das nächste Jahr nicht. Wenn ich von jedem Volk nur einen Ableger mache (dieses Jahr habe ich von einem Volk 3 Ableger machen können!), dann bräuchte ich schon 8 Beuten. Ich warte mal das Frühjahr ab. Wenn alles gut geht, darf ich noch mal shoppen.

Mittwoch, 16. September 2020

Heu 2020



Diesselbe Prozedur wie jedes Jahr... 😉 Wir brauchen Heu und wir wissen nicht wieviel. Immerhin haben wir nach dem Verlust unseres letzten Heulieferanten jemanden gefunden, wo wir jedes Jahr unser Heu in guter Qualität bekommen. Die Frage - von wem - war also schon geklärt.


Aber ein bisschen haben wir schon gezittert. Die letzten beiden Jahre war es so trocken, dass nur wenig Gras gewachsen ist. Und die meisten Heuproduzenten brauchen ihr Heu für die eigenen Tiere und geben den Überhang ab. Wenn also zu wenig da ist, dann gibt es nix. Doch wir hatten ja trotz des trockenen April Glück. Es kam noch Regen und die Heuernte bei uns auf der Ecke ist gut ausgefallen. Es war trotzdem noch trocken genug, dass das Heu auch gut eingebracht werden konnte. Das war 2017, das schrecklich nasse Jahr, ganz anders. Da ist so einigen Landwirten das Heu regelrecht weggeschwommen.


Wir haben uns für die komplette Menge, die wir die letzten Jahre gebraucht haben entschieden, obwohl wir noch Ballen vom letzten Jahr liegen haben. Aber es war im Juni noch unsicher, wie viel die Koppeln noch hergeben und ab wann wir füttern müssen. Und es ist auch nie ganz sicher, wie viele Ponys wir denn überhaupt über den Winter bringen müssen. Es sieht so aus, als werden es elf Ponys sein und die Koppeln sind noch mal gut nachgewachsen. Es ist also ein bisschen zuviel Heu da. Meine Freundinnen freuen sich. Wenn sie schlecht kalkuliert haben, dann können sie bei mir noch einen Ballen bekommen.

Dienstag, 8. September 2020

Trennen können

 

 Cobalt (zu verkaufen)
 Ich bin Pferdezüchter und das bin ich gerne. Das bedeutet aber auch, dass nicht alle Pferde bleiben können. Ich muss mich auch trennen können. Wenn dann die kleinen Schnuffels auf die Welt kommen und man die ersten Tage und Wochen mit ihnen teilt, wachsen sie einem ans Herz. Mal ist der eine das Lieblingspony und dann wieder der andere.

 Wolfram (zu verkaufen)
Jeder hat so seine Eigenheiten und seine Stärken oder auch Schwächen. Und es ist immer spannend zu was für Pferden sie sich entwickeln. Manche meiner Fohlen kann ich länger verfolgten. So bleiben die Stutfohlen bei mir. Sie bekommen eine Ausbildung und werden als Zuchtstuten eingetragen. Wenn alles gut geht, bringen sie mir schöne Fohlen.

 Maverick (verkauft)
Die Hengstfohlen hingegen bekommen normalerweise ein neues Zuhause. Wenn sie gesund und gut gewachsen sind, dann gebe ich sie als Absetzer - also mit ungefähr 6 Monaten - ab. Ich freue mich immer, wenn ich neue Besitzer finde, die ihr Pony gefunden haben.  Manche neue Besitzer teilen ihr Glück mit mir und ich bekomme ab und an ein Foto oder einen kurzen Bericht. Das freut mich nicht nur als Mensch, sondern ist auch spannend zu sehen, ob meine Anpaarung geglückt ist. 

Es ist aber auch bei anderen so, dass sie keine Lust oder Zeit haben oder es ihnen einfach nicht liegt, sich mal wieder zu melden. Das ist für mich auch in Ordnung. Wenn ich ein Pferd abgebe, dann muss ich loslassen. Ich kann nicht den ganzen Lebensweg meiner Ponys kontrollieren und verfolgen. Und es gibt auch Lebensumstände, die einfach nicht zu ändern sind. Wenn jemand sein Pony wieder abgeben muss, dann ist das traurig, aber besser als wenn es dem Pony aus Geld- oder Zeitmangel schlecht geht. Dann gibt es wieder neue Besitzer, die froh sind ein tolles, gesundes Pferd kaufen zu können.

Ich war damals sehr dankbar, meine erste Stute Ratiena kaufen zu können. Sie war damals 12 Jahre alt. Heute ist sie mit 26 Jahren die Oma in meiner Herde. Sie ist gesund und geht auch noch fleißig vor der Kutsche. Sie sichert die Herde und hilft bei der Ausbildung der Jungpferde. Ich habe ganz tolle Fohlen aus ihr gezogen. Wie gut, dass jemand sie verkauft hat.

Ratiena 2007

Dienstag, 1. September 2020

Was so von den Bäumen fällt

 

 
Wenn ich mich nicht irre hatten wir erst vor drei Jahren ein sogenanntes "Mastjahr". Das ist ein Jahr, in dem die Obstbäume besonders viel tragen. Auch in diesem Jahr hängen die Äste meiner Obstbäume bis zum Boden, weil sie so viele Äpfel tragen.
 
 
Auch die Birnen sind groß und schwer. Groß ist das Obst aber nur dort geworden, wo wir gewässert haben. Die Trockenheit von April bis Mai hat auch unseren Obstbäumen zugesetzt. Unser Nussbaum hat sogar Hitzeschäden an der Rinde.


 
Die Mirabellen sind schon zu ernten. Normalerweise sind sie sehr sauer und erst süß kurz bevor sie vom Baum fallen. Bis dahin sind viele schon von den Wespen und Hornissen angefressen. Aber dieses Jahr sind die Früchte schon jetzt süß und haben festes Fruchtfleisch. Die Wespen beteiligen sich da auch fleißig an der Ernte. Auch Birnen und Äpfel fressen sie an. Beim Aufsammeln des Fallobstes muss man da aufpassen.

Ich selbst esse nur wenig von dem Obst und wecke es auch nicht ein. Ich sammel regelmäßig das Fallobst auf und verfüttere es an die Ponys. Ein Teil der Äpfel wird gelagert und über Winter verbraucht. Der Rest bleibt für die Insekten und Vögel.

Dienstag, 25. August 2020

Hitze und Trockenheit

 

Wolfram
Es war wieder heiß. Im Volksmund nennt man es die Hundstage. Und wenn ich meine unzuverlässigen Kindheitserinnerungen ausgrabe, dann war das schon immer so. Der Juni war kalt, der Juli warm und gewitterig und im August kamen ein paar unglaublich heiße Tage. Aber damals, da bin ich mir sicher, war es nachts kälter.

Maverick
Nun war es ja  in diesem Jahr im April und Mai sehr trocken gewesen. Wir haben uns über jeden Regenguss von Juni bis August gefreut. Aber es war noch zu wenig. Noch immer ist unser Grundwasserspiegel zwei Meter zu tief. Da haben die Hundstage noch einmal einen drauf gelegt. Und wir haben die Rasensprenger wieder angestellt. 
 
Artos
Von den Pferden haben wir einfach nichts gewollt. Die Wasserwanne musste zweimal täglich aufgefüllt werden. Und täglich habe ich kontrolliert, ob alle ausreichend an das Wasser kommen. Das Gras ist oben gelb geworden und unten wächst es nur noch wenig. Das reißt kein Pony vom Hocker. Wenn der Hunger gestillt war, dann wurde im Unterstand unter den Schleppdächern rumgestanden. Dort ist es ein wenig zugig und das vertreibt die Fliegen.

Dienstag, 18. August 2020

Mal wieder ausgehen




Schon merkwürdig mal wieder weg zu fahren und einfach mal so was anderes zu sehen. Also eigentlich ist es das ja nicht, aber so in dieser Krise, fragt man sich schon, ob das sein muss. Und ich bin von mir selbst überrascht, dass es mich durchaus so jeden Monat etwa aus dem Haus zieht.

Vor der Krise hatte ich oft Terminstress. Geburtstage, Vereinsveranstaltungen und Freunde besuchen habe mich häufig genug vom Hof geholt. Das ist alles weg gefallen und tatsächlich taucht dann die Sehnsucht auf, mal etwas anderes zu sehen. Wir haben uns vorgetastet. Erstmal ging es Essen in der dörflichen Gastwirtschaft. Da fühlte ich mich nicht so beguckt. Und so kann man auch mal üben, wie das mit den neuen Regeln ist. Am Ende hilft einem ja immer der gesunde Menschenverstand weiter.

Inzwischen haben wir einige Ausflüge gemacht. Es ist gerade angenehm, dass die typischen touristischen Attraktionen nicht überlaufen sind. Das mag schlecht für Gastronomen und Veranstalter sein, für mich als Nutzer ist es sympathisch. Dabei freue ich mich außerdem noch, die Schätze meiner Heimat zu erkunden oder Veränderungen zu bemerken.

Dienstag, 11. August 2020

Kein Titel - Elitefohlenschau




Wir haben es versucht - das mit dem Elitetitel. Jedes Jahr werden die besten Fohlen im Zuchtverband Mecklenburg Vorpommern zur Elitefohlenschau eingeladen. Unser Clarence hatte ausreichend Punkte in der Fohlenschau gesammelt, um eine Einladung zu erhalten.

Es ist nicht unsere erste Elitefohlenschau auf der Reitanlage von Holger Wulschner gewesen, so dass wir schon wussten worauf es ankommt und auf was wir achten müssen. Die Reitanlage ist nicht gerade um die Ecke, so das frühes Aufstehen schon mal das erste ist. Vor allem, weil die Shettys ganz zu Beginn dran sind. Nach uns kamen noch die anderen PKS (Pony, Kleinpferde und Sonderrassen) Fohlen und am Nachmittag waren dann die Mecklenburger dran. Es war, wie immer, ein heißer Tag, so dass der frühe Termin für uns sehr angenehm war.

Ich hatte aber schon die anderen Fohlen auf der Schau gesehen und ich hatte keine großen Erwartungen. Nach all den Jahren kann man schon ein bisschen einschätze, wie die eigenen Fohlen im Vergleich zu den anderen sind. Meine Shettys sind umgänglich, ruhig und besonders nett. Das führt aber auch dazu, dass sie in einer solchen Umgebung eher zurückhaltend sind.

Clarence war ziemlich geflasht von dem ganzen Trubel und hat sich dicht an seine Mutter gehalten. Er kam im Trab auch nicht so richtig aus sich heraus. Und - machen wir uns nichts vor - viel mehr ging bei ihm auch nicht. Er ist ein sehr gutes, sicheres Shetty mit einem bombastischen Schritt und einer schönen Brust. Vor der Kutsche wird er eine super Figur machen und im Handling werden auch Anfänger mit ihm klar kommen. Aber für einen Elite-Titel genügt das eben nicht.

Dienstag, 4. August 2020

Und sogar noch Honig




Da ist ordentlich was los im Bienenstock. Es ist beeindruckend wieviel "Bienenmasse" meine Völker produziert haben. Aus dem einen Volk im Frühjahr sind jetzt 4 Völker geworden. Zwei der neuen Ableger haben schon so viele Bienen im Stock, dass ich sie auf zwei Zargen führen kann. Der dritte Ableger ist noch kleiner, aber im Grunde total normal für einen Ableger aus dem Mai. Ich habe dieses Jahr die Ableger aber auch gut zugefüttert. Sie haben die vollen Waben aus den eingegangenen Völkern bekommen, die ich aufbewahrt hatte.


Normalerweise schaffen Bienen nur eins - entweder Vermehrung oder Honig einlagern. Aber in diesem Jahr war das Wachstum der Bienenvölker überraschend hoch. Das war nicht nur bei mir so. Auch die anderen Imker im Verein freuen sich über viele Bienen. Dadurch wurde der Verlust von Bienen durch die Vermehrung locker aufgefangen und es waren noch ausreichend Arbeiterinnen da, die sammeln konnten. Dazu kam das durchgängige Trachtenband, dass ich den Blühstreifen zu verdanken habe. Der Honig wird dadurch ungewöhnlich anders, aber immer noch sehr lecker.



Tatsächlich sind es ungefähr 20kg Honig geworden. Ein Teil ist schon fertig gerührt und abgefüllt. Er kristallisiert schnell aus, aber es ist kein Rapshonig. Im Moment ist er cremig und sieht aus wie Gold.

Ich habe nach dem Schleudern die Behandlung mit der Ameisensäure begonnen. 14 Tage ist jetzt die Säure in den Beuten verdunstet und hat hoffentlich der Milbe ordentlich garaus gemacht. Die Milbe ist wohl in den meisten Fällen schuld daran, dass meine Völker den Winter nicht überleben. In diesem Jahr habe ich ihr den Kampf so richtig angesagt. Ich habe mich noch einmal belesen, gemessen und auch ein paar Dinge gekauft, damit ich richtig zuschlagen kann. Den Erfolg werde ich aber erst nächstes Jahr im März sehen.

Dienstag, 28. Juli 2020

Es blüht so schön



Taubnessel
Mein Gemüse / Blumen / Jät- Garten ist eine Pracht. Ich habe ja ein eher chaotisches System in meinem Garten. Es darf sich alles selbst aussäen und ich jäte die Pflanzen, die sich zu sehr ausbreiten oder, die ich nicht im Garten haben möchte.

Königskerze
Tatsächlich lasse ich oft im Frühling viel mehr stehen als nötig, weil der Garten so kahl aussieht. Und wenn dann der Juli kommt, findet man kaum noch Platz um sich umzudrehen. Es nutzt dann alles nichts - ich muss einiges herausreißen.

Johanneskraut
Ich versuche mich auch immer mal wieder darin, neues anzusäen. Aber irgendwie ist das nicht so richtig mein Ding. Sehr einfach sind da Kartoffeln und Bohnen. Die verteilen sich jetzt irgendwo zwischen meinen Blumen. Ich weiß gar nicht, ob die sich gut entwickeln können, wenn die von den Seiten so zugewachsen sind.

Stachelbeere
Mein Pflücksalat fühlte sich anscheinend bedrängt und sieht wirklich sehr sparsam aus. Die Kartoffeln haben nicht viel Kraut entwickelt. Allerdings haben sie auch keinen Kartoffelkäfer. Das ist der Vorteil, wenn man keine Monokultur anbaut. Die Schädlinge haben es dann schwer ihre bevorzugte Speise zu finden. Die Bohnen wurden Stangenbohnen, weil es an dem Tag keine Buschbohnen gab. Dafür habe ich nicht wirklich Stangen und jetzt hängen sie auch etwas merkwürdig durch.

Malve
Die Erdbeeren waren prachtvoll. Aber nach einer Woche Erdbeeren habe ich den Rest den Schnecken und Staren überlassen. Ich fürchte sie werden sich nächstes Jahr daran erinnern und mir alles Essbare plündern, bevor es reif ist.
Lichtnelke (also wahrscheinlich)
Bei diversen Pflanzen, die mir gefallen, weiß ich nicht einmal wie sie richtig heißen. Eine Nachbarin hatte jetzt einen Tipp zu einer App, die Pflanzen bestimmt. Die Frage ist - ob ich mir die Namen alle merken kann, oder ob die Bestimmung überhaupt stimmt. So ganz wissenschaftlich geht es in den Apps ja auch nicht zu. Da wird eher das Schwarmwissen des Internet abgefragt. Wenn möglichst viele Menschen ähnliche Bilder posten und den gleichen Namen dazu schreiben, dann wird es wohl die Pflanze sein.

Bartnelke
Das ganze führt ein Botanik-Studium ein bisschen ad absurdum. Aber vielleicht ist es auch nicht super wichtig für einen normalen Gartenbesitzer zu wissen, ob es die Lichtnelke oder ein Phlox ist. Im Grunde muss man nur wissen, ob die Pflanze giftig ist.

Himbeere


Mohn


Phlox


Dienstag, 21. Juli 2020

Verrücktes Bienenjahr




Das ist zum Verrückt-werden in diesem Jahr. Da denkst du, du kannst es jetzt nach 10 Jahren endlich mit den Bienen und dann ist das Jahr schon wieder anders. Ich habe jedenfalls schon wieder so einiges gelernt, weil einfach alles nicht nach Plan verlaufen ist.



Ich hatte den Plan einen Kunstschwarm zu machen. Dann habe ich die Königin nicht gefunden und mich umentschieden und einen Brutableger gemacht. In dem Ursprungsvolk wurden dann ganz viele Königinnen geschaffen. Da ich den Schwarm verhindern wollte, habe ich die Zellen entnommen und neue Völker geschaffen - insgesamt 4 Stück. Der Vorsitzende meines Imkervereins hat mir dabei geholfen. Ein Volk davon ist nix geworden. Und ein Völkchen steht noch bei dem Vorsitzenden meines Imkervereins.
Dann wurde das Ursprungsvolk drohnenbrütig. Ich hatte nämlich aus Versehen doch die Königin mit umgesetzt und die Nachschaffungszellen sollten eigentlich den Verlust ausgleichen, aber ich habe sie entnommen. Bei so einem Volk hilft nur abfegen.


Das wäre nicht so ein Drama, wenn meine Ausrüstung nicht ein Drama wäre. Ständig sind Bienen unter meinen Schleier geflogen. Und in der Situation sind Bienen nicht besonders nett. Am ursprünglichen Platz habe ich die Beute stehen lassen und eine neue Königin zugesetzt. Viele Bienen haben den Weg nach Hause gefunden. Die drohnenbrütigen Arbeiterinnen hingegen sind hinten geblieben und hängen hier sichtbar an der Schubkarre.

Jetzt hat sich alles beruhigt. Vier schöne Völker stehen bei mir. Und eines (das mit der Königin vom letzten Jahr - mein vermeintlicher Brutableger) hat sogar noch ein bisschen Honig gebracht. Bienen, bei denen Chaos zu Hause herrscht, sammeln nämlich nicht ordentlich. Der Honig von diesem Jahr wird also interessant. Da ist von Raps, über Phacelia bis Linde alles drin. Und es wird sehr wenig werden. Ich denke, dass ich kaum mehr als 10kg schleudern werde. Denn genau das habe ich immer noch nicht gemacht.