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Dienstag, 24. März 2015

Rossig

Ich habe ja ein Shetlandponyzucht, aber auf meinem Hof wohnen auch noch andere Pferderassen. Eine davon ist Penelope, eine Lewitzerstute.





Penelope stammt noch aus den alten Lewitzerlinien. Deswegen ist sie auch nicht besonders groß. Ihr Stockmaß beträgt 122cm. Bei der Eintragung 2013 wurde sie deswegen auch "nur" ins Stutbuch II eingetragen. Ansonsten wurde ihr aber ein schönes Aussehen bescheinigt. Eine Leistungsprüfung hat sie nicht gemacht.

Letztes Jahr haben wir versucht sie decken zu lassen. Aber bei einer Maidenstute ist das nicht ganz so einfach. Der ausgesuchte Hengst deckt nur an der Hand und das war ihr wohl unheimlich. Außerdem war ihre Rosse nicht besonders ausgeprägt, so dass es nicht zur Bedeckung kam. Im letzten Jahr ist das wohl aber mit vielen Stuten passiert.

Der ausgesuchte Hengst ist übrigens Monty *KLICK* vom Pferdehof Schörfke. Er stammt von den Deutschen Reitponys und den Pinto-Lewitzern ab. Es ist also eine vollkommen andere Abstammung als Penelope selbst. Überzeugt hat mich allerdings sein braves Temprament und vor allem seine kleine Größe. Ganz zu schweigen davon, dass er nicht zu weit weg von uns steht. So ein Lewitzer-Fohlen bringt beim Verkauf nicht so viel Geld ein, als dass man da vorher große Ausgaben für tätigen sollte.

Jetzt ist die Stute endlich rossig. Heute war die tierärztliche Untersuchung. Es wurde eine Tupferprobe genommen. Wenn keine Keime zu finden sind, dann geht es in 21 Tagen, bei der nächsten Rosse, wieder zum Hengst. Es ist also Daumen-Drücken angesagt.

Montag, 16. März 2015

Stammtisch






An diesem Wochenende war in unserer Familie eine Taufe. Wir waren alle eingeladen nach Kiel an die Ostsee. Nach einem schönen Gottesdienst gab es reichlich Essen vom Buffett in einer Gaststätte direkt am Strand. Die Hunde, die mit durften, haben sich gefreut. Dort war nicht nur menschlich was los, sondern der Strand war wohl auch ein Lieblingsausflugziel für andere Hundebesitzer. Ein toller Tag mit tollem Training.

Es erinnerte mich daran, dass ich gerade eine Dokumentation auf dem NDR gesehen habe.

100 Jahre Landleben - Mediathek des NDR

Auch dort wird von den Feierlichkeiten geredet, die im Dorf sehr wichtig waren. Damals bekam man keine Informationen durch das Internet. Und auch Fernsehen und Radio hatte nicht jeder. Auch wenn ich noch nicht so alt bin, kann ich mich an Bauernstellen erinnert, wo es wirklich nicht mal einen Radioapparat gab. So ging man zu den Feierlichkeiten oder in die Kneipe. Wobei ich annehme, dass die Frauen sich eher beim Waschplatz oder in der Molkerei trafen und weniger in der Wirtschaft. Das blieb wohl den Männern vorbehalten.

Doch auch wenn heute jeder seine Informationen überall erhalten kann, bleibt die Kneipe oft der Mittelpunkt des Dorfes. Unser Dorf besteht inzwischen aus 5 Gemeinden und es gibt nur noch eine Kneipe. Für mich sind das 4km Fahrt. Auch ich lasse mich dort ab und an am Stammtisch sehen, um die Geschichten zu hören, die es nirgends im Internet, Fernsehen oder Radio gibt. Und ja - der Stammtisch ist die Zentrale der Tratscherei. Was vielen Menschen unangenehm ist, macht den Unterschied auf dem Dorf aus. Man kennt sich, man redet miteinander und übereinander. Und dann kann man sich auch helfen. Dem Unbekannten Zugezogenen, der sich nicht vorstellt, wird auch nicht geholfen. In die Gemeinschaft muss man sich schon integrieren und dafür muss man aktiv etwas tun und sich auch in die Karten gucken lassen. Klar wird auch gelästert, aber es ist selten boshaft. Ein Dorf ist zu klein, um sich dauerhaft zu streiten.

Viele Rituale und Feiern, die früher ein "muss" waren, um zum Dorf dazu zu gehören, gibt es auch gar nicht mehr. Hier wird kaum noch am Sonntag in die Kirche gegangen. Und es wird auch mit Verständnis reagiert, wenn man nicht bei der freiwilligen Feuerwehr ist. Nicht an jedem "Brauchtumsfeuer" kann man teilnehmen, weil es viele andere Verpflichtungen gibt. Aber eine Karte und ein bisschen Geld gibt es immer in die Karten zur Jugendweihe, Konfirmation, Beerdigung oder Hochzeit. Im kleinen Supermarkt, dem ehemaligen Konsum, bleibt man einen Moment stehen und erzählt kurz ein bisschen. Auf der Straße wird gegrüßt, nach Möglichkeit mit Namen. Und wenn ein Umzug zum Erntefest ansteht, dann wird vorne gemäht und eine Kleinigkeit geschmückt. Das gehört sich einfach so und das gehört dazu.

Sonntag, 1. März 2015

Pony kämmen


Eigentlich ist das Putzen eines Ponys ja eher etwas alltägliches über das man oft gar nicht mehr nachdenkt. Im Zuge der Tatsache, dass ich mich mit meinen Ponys zur Zeit filme, habe ich auch einfach mal das Putzen gefilmt. Damit es nicht ganz so langweilig ist, habe ich das Tempo verdreifacht und lustige Musik darunter gelegt.

Zu erkennen ist nicht nur, dass ich die Mähne und Schweif gründlich kämme (das Ganze hat übrigens original 10 Minuten gedauert), sondern auch, dass das Pony vollkommen frei steht. Nur einmal stelle ich es um, damit man besser erkennen kann, was ich da tue. Ich verwende keinen Mähnenspray und auch sonst keine Pflegeprodukte. Das Kämmen hat also vermutlich auch ganz schön geziept. Beim Schnitt sind allerdings die Stellen, wo ich das Pony korrigiert habe, fast alle rausgefallen. Sehr oft war es auch nicht.

Die Ponydame ist zwar 20 Jahre alt, aber deswegen nicht langweilig oder immer willig sich alles gefallen zu lassen. Später am Tag hat sie vor der Kutsche auch mal nach mir gekeilt, weil ich sie nicht vom Gras fressen lassen wollte. Trotzdem hat sie sich das nervige Kämmen gefallen lassen. Am Schweif macht es ihr übrigens gar nichts aus, am Schopf mag sie es am wenigsten. Als Dankeschön wird sie immer wieder da gekrault, wo sie es mag. Dann fällt ihr das Still-Stehen leichter.