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Dienstag, 15. Dezember 2015

Winterwolle

Nur so nebenbei - das Mausproblem ist immer noch nicht gelöst. Jetzt denke ich über eine Lebendfalle nach.

Mit dem Herbst kam jetzt auch die Nässe und die Dunkelheit. Draußen macht nichts so richtig mehr Spaß. Drinnen ist es warm und gemütlich vor dem Kamin. Unsere Holzvorräte haben wir die letzten Jahre gut aufgestockt. Im Moment zehren wir von den Vorräten. Wir haben viel Arbeit und damit auch wenig Zeit. Manchmal denke ich, dass Holz-machen nur was für Rentner ist. Vielleicht haben wir auch einfach zu viele Hobbys. Das Häkelzeug habe ich wieder ausgegraben. Jetzt ist die Polenwolle dran.





Ich habe mir aus Polen handgesponnene Schurwolle mitbringen lassen. Das Kilo hat ca. 12,- Euro gekostet. Das ist Spott-billig. Allerdings ist die Wolle auch ganz schön kratzig. Auf der nackten Haut ist sie nichts. Schwiema hat einen Teil der Wolle zu einem Mantel verarbeitet. Leider ist der Mantel zu groß geworden. Das ist wirklich sehr schade, denn er sieht toll aus. Ich habe dann versucht ihn einlaufen zu lassen und habe ihn gnadenlos bei 60 Grad in der Waschmaschine gehabt. Aber es ist nichts passiert. Der Mantel ist immer noch genau so groß wie vorher. Vielleicht treffe ich ja mal einen Menschen, dem der Mantel passt und der genau so viel Freude an dieser Wolle hat wie ich und sich nicht vor dem Kratzen fürchtet.

Einen weiteren Teil verhäkel ich gerade zu einer Jacke. Diesmal habe ich gleich die richtige Größe gewählt. Die Ärmel und den Bund muss ich aber noch anstricken. Da mir Stricken nicht so liegt, schiebe ich das gerade vor mir her. Nebenbei häkel ich dann lieber aus Sockewolle eine neue Beanie-Mütze. Und daneben liegt noch die gehäkelte Giraffe, die mein Patenkind zu Weihnachten bekommen soll. Ihr fehlt noch die Mähne und die Flecken.

Bald sieht es so aus wie bei mir - sagte meine Schwiegermutter letztens. Ja - sage ich - aber nur im Winter.

Donnerstag, 5. November 2015

süße Schädlinge - Mäuse

So interessant die Tierwelt auf dem Land ist, es gibt doch so einige Tierchen, die ich nicht so gut leiden kann. Fliegen und Mücken gehören dazu. Aber eben auch die Mäuse. Dabei sind die so niedlich. Doch es hört einfach auf, wenn die Nudelpackungen angefressen sind. Zuletzt haben sie meine Vorräte an Haselnüssen komplett vertilgt. Erst habe ich mich noch über das Rascheln gewundert und schließlich war die Maus so frech, dass ich sie sogar in der Speisekammer beobachten konnte. Ach - die sind so niedlich. Aber Schaden machen sie trotzdem.

Die Packung Mausgift steht jetzt schon hier, aber ich habe sie noch nicht eingesetzt. Mäusegift setzt normalerweise sehr schnell ein und die Maus ist tot, bevor sie ihren Bau wieder aufsucht. Das hat den Vorteil, dass einem der Verwesungsgeruch erspart bleibt. Aber es hat den Nachteil, dass neugierige Hunde auf dem toten Tier rumkauen und sich auch vergiften. Im Moment traue ich den anderen Hausbewohnern noch nicht zu zuverlässig die Speisekammertür geschlossen zu halten, um jeden Hund-Maus-Kontakt zu vermeiden.

Vor Jahren, bevor ich Hunde hatte, habe ich Rattengift angewendet. Das Gift wirkt erst, wenn sich das Tier verletzt oder gebärt. Es verhindert die Blutgerinnung und die Tiere sterben am Blutverlust. Eine so vergiftete Maus hatte sich dann in die Nähe von der Katze meiner Schwiegermutter verirrt. Da sie gesundheitlich angeschlagen war, konnte diese reine Stubenkatze, die nie vorher eine Maus gesehen hatte, diese erlegen. Dumm nur, dass sie sie gefressen hat. Leider kam jede Hilfe für die Katze zu spät. Seit der Zeit habe ich eine Aversion gegen dieses Gift, auch wenn gegen Ratten sonst nichts hilft bis auf ein guter Terrier. Meine Schwiegermutter hat mir diesen unglückseligen Zufall zum Glück verziehen.

Nun könnte ich auch auf Mausefallen zurückgreifen. Das habe ich auch schon versucht, aber zum einen haue ich mir die Dinger ziemlich oft auf die eigenen Hände oder der Köder ist weg und die Maus auch. Für diese Form von Mäusedezimierung braucht man vermutlich ein Diplom, mit dem ich nicht dienen kann.

Meine Hunde, die auch Mäuse fangen können, sind in der Speisekammer allerdings überfordert. Da bräuchte es eine Katze, die ich leider nicht habe. In freier Wildbahn sind sie allerdings erfolgreich und somit Nahrungskonkurrent gegenüber unserem Rotmilan und dem Fuchs.


Donnerstag, 22. Oktober 2015

Kurztrip nach Krakau

Man könnte ja meinen, weil wir in Mecklenburg-Vorpommern leben, wäre es ein Katzensprung nach Polen. Aber selbst die kürzeste Strecke nach "drüben" ist immer noch 400km lang. So war es auch kein so großer Unterschied gleich 780km bis nach Krakau zu fahren. Die Kinder mussten den Tierpark hüten und wir haben die drei großen K Polens, Kultur, Küche und Kaufen, genossen.


Der Rynek Glowny ist der große mittelalterliche Marktplatz von Krakau. Er hat eine Größe von 200 mal 200 Metern. Rundum befinden sich hauptsächlich Restaurants und Bars, aber auch Geschäfte. In der Mitte stehen die Tuchhallen, in denen sich kleine Verkaufsstände für Bernsteinschmuck, Mützen oder Souveniers befinden.

Hier fahren nur weiße Kutschen, die ein klappbares Verdeck haben. Die Pferde sehen gut und gesund aus. Die Hufe sind allerdings abendteuerlich beschlagen.

 Auf dem Innenhof der Wawel - der großen mittelalterlichen Burganlage.

 Im jüdischen Viertel - Kazimierz

Das Nordtor von Krakau. Mit einem Burggraben, der eines Drachen würdig ist.

Montag, 5. Oktober 2015

Ausfahrt der IG Shetlandpony MV

Jedes Jahr am Tag der deutschen Einheit, macht die IG Shetlandpony MV eine Ausfahrt. Ungefähr vier Stunden mit einer Pause dazwischen geht es gemütlich im Schritt durch die schöne Landschaft. Ob mit oder ohne Gespann kann man dabei sein.

Hier sind die Fotos *KLICK*

Ich war ohne Gespann dabei und sehr froh darüber. Es ist nicht ganz einfach für die Ponys in der Reihe zu bleiben und dann auch noch ruhig dabei zu sein. Als Fahrer kommt man ein bisschen zum Schwatzen, aber dann muss man sich doch mehr um sein Gespann kümmern.

Eine schöne Veranstaltung!

Freitag, 2. Oktober 2015

Kurzurlaub

Der Vorteil von einem armen Bundesland wie Mecklenburg-Vorpommern ist, dass es auch kostengünstigere Angebote gibt. Man muss ein bisschen gucken und darf nicht zu pingelig sein, aber es sind schöne Möglichkeiten dabei.

So hatte ich mit einer Freundin ein Wellnesswochenende im Hotel am Tierpark in Güstrow gebucht. Für 99,- Euro hatten wir zwei Übernachtungen, Halbpension, Eintritt in die Oase in Güstrow mit Massage und Sauna sowie eine Flasche Sekt.





Das Zimmer war gut. Das Essen war deftig und lecker und reichlich. Die Oase ist zwar zum Baden nur bedingt schön, aber sie hat ein gutes Trainingsbecken und eine sehr schöne Saunalandschaft. Die Massage war genial. Und Güstrows Innenstadt ist klein aber fein. Dazu gehörte natürlich ein Besuch im Güstrower Schloss. Und am Sonntag haben wir den Kurzurlaub mit einem Besuch im Natur- und Umweltpark gekrönt, zu dem wir noch verbilligten Eintritt bekamen.






Wir waren nicht nur erholt, wir hatten auch endlich ein paar kulturelle Punkte, die wir uns Beide schon länger vorgenommen hatten, abgehakt. Ich kann dieses Arrangement nur weiter empfehlen. Für das Geld war es wirklich spottbillig. Wenn es 50,- Euro mehr gekostet hätte, wäre es das immer noch wert gewesen.

Dienstag, 15. September 2015

Landwirtschaftsmesse in Mühlengeez

Jedes Jahr im September findet die Mela in Mühlengeez bei Güstrow statt. Es ist die große Landwirtschaftsmesse für Mecklenburg-Vorpommern. Dort wird alles ausgestellt, was mit Land- oder Forstwirtschaft zu tun hat. Es gibt technische Geräte wie Trecker oder Melkmaschinen, man kann sich ausgestellte Haustiere (Rinder, Pferde, Schafe, Hasen, Hühner uvm.) ansehen, die Forstwirte veranstalten einen Wettbewerb und auch die Imker hatten ihre eigene Vorführung.





Ich bin am Freitag hin gefahren, da immer Freitags auch die Elitestutenschau gezeigt wird. Die Stuten, die in diesem Jahr die Kriterien für den Elitetitel bei der Begutachtung und der Leistungsprüfung geschafft haben, werden noch einmal im Stand, Schritt und Trab von einem Richterteam begutachtet, bewertet und dann eventuell mit dem Titel "Elite" oder "Staatsprämie" ausgezeichnet. Ganz klar, dass ich vor allem die Shetlandponys angesehen habe. Ich selbst hatte keine Stute dabei. Erst in zwei Jahren sind meine Stuten alt genüg, um sich für diese Titel zu bewerben. Weitere Infos gibt es auf der Seite der Shetlandpony IG Mecklenburg Vorpommern.

Anschließend habe ich dann den Rest der Messe angesehen. Die anderen Tierschauen, sehe ich mir nicht mehr so an. Von Rindern und Schafen verstehe ich einfach zu wenig. Allerdings gibt es auch eine Rasseschau mit Bewertung bei den Kaninchenzüchtern und den Geflügelzüchtern. Statt dessen habe ich mich mit einem Halfter und ein paar neuen Torgriffen eingedeckt. Die kurze Bogenpeitsche zum Fahren war für meinen Geldbeutel zu viel. Bei der Straußenfarm Riederfelde habe ich ein bisschen Fleisch gekauft. Und dann habe ich noch Informationsmaterial gesammelt.

Sehr spannend ist das Statistikwerk der Landesregierung vom Amt für Land- und Forstwirtschaft und Fischerei. Gut gefallen hat mir die Zeitschrift vom Landfrauenverband. Ohne solche Messen würde man gar nicht wissen, was in diesem weitläufigen Land alles so engagiert geschafft wird. Ich hebe die meisten der Informationen auf. Wenn ich mal einen Spezialanbieter suche, dann kann ich zuerst regional gucken.

Donnerstag, 27. August 2015

Bienenwachs

Im letzten Winter sind meine Bienen verstorben. Das ist schon sehr traurig. Noch trauriger ist es, die Überreste zu "entsorgen". Die Beuten müssen wieder sauber gemacht werden und das Wachs gehört eingeschmolzen.

Mit dem Einschmelzen vom Wachs sollte man sich beeilen, sonst hat man die Maden der Wachsmotte in den Beuten. Die Wachsmotte ist an sich eine harmlose Nachtmotte. Ihre Maden allerdings ernähren sich von den zurück gelassenen Hüllen von Insektenpuppen. Und mit jedem Bienenschlupf bleibt in einer Wabe so eine Puppenhülle zurück. Viel Futter also für die Maden. Damit sie an diese Puppenhüllen kommen, vernichten sie auf dem Weg das Wabenwerk. Und das ist dann ärgerlich, weil dann nichts mehr übrig ist zum Einschmelzen.





Man kann das Wachs aus den Rähmchen im Kochtopf schmelzen. Das ist eine ziemliche Schweinerei, vor allem, wenn die Waben nicht frei von Honig sind. Die Mischung aus Wachs und Honig ist auch nur schwer vom Herd wieder runter zu bekommen. Dann gibt es noch Dampfwachsschmelzer. Man kann sie selbst bauen oder fertig kaufen. Allerdings sind die Kosten relativ hoch. Das lohnt sich nur bei großen Mengen.

Aus meiner Beute kamen aber nur 20 Rähmchen mit Wachs und ein paar davon waren von der Wachsmottenlarve auch schon durchlöchert. Die übrigen Waben habe ich dann der Reihe nach im Sonnenwachsschmelzer ausgeschmolzen. Dieser Sonnenwachsschmelzer ist ein Selbstbau eines Imkers und ich konnte ihn für 5,- Euro ergattern. Ein bisschen ausbürsten und neu gestrichen, sieht er wieder gut aus. Es passen genau zwei Rähmchen rein. Bei gutem Wetter wird er schräg in die Sonne gestellt. Die Hitze sammelt sich unter der Glasscheibe und das Wachs und der Honig laufen nach unten in die Auffangtöpfe. Die leeren Puppenhüllen bleiben zurück. Pro Tag bei über 25 Grad schafft man so zwei Waben. Die Rähmchen sind dann allerdings sehr sauber, wenn man sie wieder raus nimmt. Trotzdem werden sie von mir anschließend noch abgeflammt, damit sich garantiert keine Krankheitserreger dort halten können.

Wespen finden den Wachsschmelzer auch gut. Er ist nämlich nicht 100% dicht. Und so ist immer ein bisschen Honig raus getropft, was sie gesammelt haben. Da ich keine Bienen mehr auf dem Hof hatte, war das ungefährlich. Unschön ist es, wenn die Bienen in der Trachtenlücke den Sonnenwachsschmelzer befliegen, um Futter zu ergattern. So können sie leicht Krankheiten in den Bienenstock einschleppen.

Freitag, 21. August 2015

Pony Ausbildung

Ich habe hier unglaubliche 10 Pferde und Ponys stehen. Wobei in der Definition nur eines davon ein Pferd mit 165cm Stockmaß ist - die anderen liegen alle unter 148cm Stockmaß und gelten somit als Ponys. Und jedes dieser Ponys braucht ein bisschen mehr oder weniger Ausbildung. Das ist gar nicht so einfach und alleine nicht unbedingt machbar. Es wäre toll, wenn ich Kinder, Jugendliche oder Erwachsene finden würde, die mir dabei helfen könnten. Es ist nämlich schon hilfreich, wenn jemand mit den Ponys spazieren geht, sie putzt oder vielleicht sogar mit ihnen im Longierzirkel arbeitet.

Aktuell ist neben der Ausbildung von Luna noch Penelope dran. Ihre Grundausbildung im Reiten hat sie erhalten. Da sie mit ihren 122cm Stockmaß ja relativ klein ist, wird sie nur selten geritten. Es wird also Zeit ihr was anderes beizubringen. Und deswegen soll sie auch mal vor die Kutsche.

Wir fangen klein an:


Das Geschirr kennt sie schon länger. Und auch am Boden fahren ist nichts neues für sie. Jetzt sind die Stränge mit dran. Und die haben wir mit Schwerlastbändern verlängert. Da wird dann ein großer Autoreifen eingehängt. Das Ziehen hat sie schon verstanden. Jetzt geht es um die Gelassenheit, wenn die Stränge hinten an die Beine kommen. Da darf sie dann nicht wie gewohnt ausweichen, sondern muss sich dagegen lehnen. Beim Fahren ist eben so einiges anders als beim Reiten.

Bei meinen Shetlandponys bin ich es gewohnt, dass die das ziemlich schnell verstehen. Vielleicht ist es ihnen auch einfach zu blöd auszuweichen. Bei dem Lewitzerchen ist es nicht ganz so einfach. Sie versucht den Kontakt mit den Strängen zu vermeiden oder weich ihnen aus. An der Kutsche selbst wäre es ein bisschen anders. Dort kann sie nicht ausweichen, weil sie gleichzeitig an der Deichsel festgemacht ist. Mit dem freien Reifen hinter sich, kann man schon mal Vermeidungshaltung annehmen.

Aber gerade weil sie alles nicht so selbstverständlich hin nimmt, macht es viel Spaß mit ihr zu arbeiten. Sie denkt mit und ist sehr bereit was Neues zu lernen. Vielleicht ist es ja doch bald möglich sie anzuspannen.

Freitag, 14. August 2015

Mit dem Tinker durchs Tor

Ich tue mir mit meinem Tinker Luna ja nicht ganz so einfach. Irgendwie ist sie so viel größer als meine Shetlandponys. Außerdem denke ich oft: Ich will sie nicht kaputt machen.

Luna ist mit 6 Monaten bei mir eingezogen. Bis jetzt hatte ich diverse Shetlandponys aufgezogen und eine kleine Lewitzerstute. Jetzt wollte ich sehen, ob ich das auch mit einem größeren Pferd kann. Und vielleicht kann ich sie sogar reiten. Ich bin ein schlechter Reiter und eigentlich ist dann ein Jungpferd keine so gute Idee. Aber da ich einige Erfahrung mit Pferden habe, wenn auch mit kleineren Exemplaren, hatte ich beschlossen es auszuprobieren.

Inzwischen haben wir ja schon einige Problemchen gemeistert. Wir können Hufe geben, folgen und auch ein bisschen ausweichen. Sie kommt gerne, mag Menschen, ist neugierig und interessiert und arbeitet mit. Bis hier hin habe ich nach meiner Meinung alles richtig gemacht. Denn das ist es, was ich von einem Dreijährigen verlange.

Nur ein Problem plagt mich noch - ich möchte mit Luna spazieren gehen. Zuerst mit Pferdegesellschaft und dann auch ohne. Ohne Pferdegesellschaft nur mit den Menschen zu gehen, sollte in den Genen von Tinkern vorhanden sein - also eine gewisse Unabhängigkeit. Wir haben diverse Führübungen am Boden gemacht und uns so ziemlich gut kennen gelernt. Jetzt geht es raus. Zwei Probleme habe ich dabei - das erste ist das allgegenwärtige Gras und das zweite ist der Moment, wo sich Luna erschreckt.

Das mit dem Gras werde ich mir mit Respekt einfordern erarbeiten. Wir werden immer ein bisschen Probleme damit haben, aber ich möchte doch erreichen, dass Halfter, Strick und Gerte ihr mitteilen - Gras fressen ist nicht angesagt.

An die Schreck-Momente muss ich mich allerdings gewöhnen, ruhig bleiben und eine gewisse Selbstverständlichkeit in mir drin erreichen. Sie wird sich immer irgendwann, irgendwo vor irgendwas erschrecken. Sie ist ein Pferd. Die machen so etwas. Auf meine Reaktion kommt es an. Gar nicht so einfach so ein Training für mich. Und ich würde mich da gerne drum drücken, denn im Moment erschrecke ich mich selbst jedes Mal.

Was für ein Glück, dass das Pferd so cool ist:


Dienstag, 28. Juli 2015

Jakobskreuzkraut


Jetzt blüht es wieder - leider überall - das Jakobskreuzkraut.

Das Problem des Jakobskreuzkrautes war noch vor ein paar Jahren vollkommen unbekannt. Die mehrjährige Pflanze, die bis zu einem Meter hoch wird, hatte einen Nischenplatz in der deutschen Landschaft. Doch in den letzten Jahren hat sich das Kraut explosionsartig ausgebreitet. Niemand kann genau sagen, wie das passiert ist, aber es wird vermutet, dass zum einen das späte Mähen der von der EU geförderten Brachflächen schuld ist und zum anderen die Tatsache, dass Jakobskreuzkraut angeblich von der DB mit Vorliebe an den Bahndämmen gesäht worden ist.

Die Brachflächen werden von der EU nicht mehr gefördert und viele sind inzwischen umgebrochen worden. Auch Bahndämme gibt es nicht überall und nicht alle sind eingesät worden, trotzdem verbreitet sich das Jakobskreuzkraut immer noch. Es schein seine Nische auf allen Flächen zu finden, die nicht im Juni und Juli regelmäßig gemäht werden. In dieser Zeit schießt die Pflanze in die Höhe, bis sie jetzt Ende Juli blüht und unglaublich viel Saat produziert, um sich zu verbreiten. Dabei kann sie sich problemlos gegen andere Pflanzen durchsetzen und wächst trotz Mähens aufgrund ihrer Wurzelstruktur auch noch mehrere Jahre wieder nach. So kommt es, dass man die Pflanze an spät gemähten Straßenrändern, auf Brachflächen und vor allem auf Pferdekoppeln sieht.

Der NABU meint, es wäre alles nicht so schlimm. Immerhin bietet das Jakobskreuzkraut der Raupe des Bärenspinners die Nahrungsgrundlage. Und der Bärenspinner - ein ausgesprochen schöner roter Schmetterling - ist ziemlich selten. Die Raupe des Bärenspinners ist übrigens schwarz-gelb geringelt wie eine Wespe.

Aber die Naturschutzflächen, die mit Jakobskreuzkraut bewachsen sind, machen Imkern Probleme, deren Bienen die Nektarquelle nutzen und damit auch das Gift (Pyrrolizidinalkaloide) in den Honig eintragen. Ist das Feld groß und ertragsreich, kann es sein, dass der Honig aufgrund der Giftbelastung entsorgt werden muss.

Noch dramatischer ist allerdings die Unkenntnis der Tierhalter, die ihre Pferde, Rinder, Schafe oder Ziegen auf solchen Flächen fressen lassen oder womöglich Heu von solchen Flächen beziehen. Im Normalfall wird das Jakobskreuzkraut von den Pflanzenfressern gemieden. Es schmeckt sehr bitter. Doch wenn die Fläche abgegrast ist, dann wird es auch gefressen. Im Heu verliert die Pflanze ihre Bitterstoffe und wird ungefragt mit gefressen. Auch wenn ein Großpferd 3kg von der frischen Pflanze fressen muss, um zu sterben, so genügen doch kleine Mengen, um die Leber nachhaltig zu schädigen. Das kranke, leistungsarme Tier stellt dann den Tierarzt vor ein Rätsel und eine Heilung ist nur schwer zu erziehlen.

Deswegen ist die Aufklärung wichtig. Nicht jede Jakobskreuzkrautpflanze am Wegesrand muss vernichtet werden, aber große, jetzt gelbblühende, Flächen müssen häufiger gemäht oder sogar umgebrochen werden. Tiere sollten auf solchen Weiden nicht stehen und auch Heu darf man von solchen Koppeln nicht machen.

Bitte klärt auf und sagt es weiter. Hilfreiche Informationen gibt es auf der Seite: http://www.ak-kreuzkraut.de/

Mittwoch, 15. Juli 2015

Hitze auf dem Paddock





Inzwischen ist es ja wieder abgekühlt, aber ein paar Tage war es schon mächtig war gewesen. Wir leiden ja schon unter der Hitze, aber wenn man bedenkt, dass Pferde eine Wohlfühltemperatur von ca. 5 Grad Celsius haben, dann ist ihnen den Wärme noch unangenehmer. Zwar können auch Pferde sich anpassen, aber die starken Temperaturwechsel machen ihnen auch zu schaffen. Pferde, die ständig mit hohen Temperaturen leben, sind besser angepasst.

Hier in der Türkei:




Nur so nebenbei bemerkt: Dort standen nur Hengste. Die wurden zum Kinderreiten verwendet. Sie bekamen Melonen zu fressen, kaum Heu.

Meine dreijährige Tinkerstute habe ich an dem Tag nicht gestresst. Sie ist sowieso noch nicht eingeritten. Wir sind noch bei der Bodenarbeit. Außerdem geht es viel um Gelassenheitstraining. Die Hitze bot die Möglichkeit sie mal mit Wasser zu übergießen. Mit der Gießkanne habe ich sie über den ganzen Rücken nass machen können. Sie hat sich regelrecht hin gedreht, damit ich weiter mache.

Am nächsten Tag war das übrigens vorbei, obwohl es immer noch so warm war. Da hatte sie auf die Gießkanne keine Lust mehr und wollte sich nicht mal die Beine angießen lassen. Ob ich wohl am Vortag übertrieben habe? Ich nehme es mit Gelassenheit. Die Gießkanne halte ich ihr jetzt regelmäßig unter die Nase, damit sie keine Angst davor bekommt. Sie dreht immer noch den Kopf weg und geht ein paar Schritte weiter. Ja - so ein Pferdekopf verzeit alles, aber vergisst nicht so schnell.

Montag, 22. Juni 2015

Neuigkeiten aus der Shettyzucht

Huch?!? Schon Ende Juni?

Irgendwie war die Zeit jetzt schnell rum. Ich hatte viel Arbeit und in meiner Freizeit viel mit den Ponys zu tun. Vier Stuten habe ich von vier verschiedenen Hengsten decken lassen. Das war auch eine organisatorische Leistung, denn jeder Hengst steht woanders.


Das ist der Amor II. Er hat meine Ratiena gedeckt. Sie wird im nächsten Jahr das erste Fohlen bekommen. Meine Staatsprämienstute Xandra wurde von Chris gedeckt. Da habe ich leider kein Bild. Nadezda habe ich wieder zu Xenthe auf die Koppel gebracht. Und meine Lewitzer Stute Penelope wird diese Woche als Letzte noch von Monty gedeckt. Jetzt hilft nur noch Daumen drücken, damit wir im nächsten Jahr mit 4 gesunden Fohlen beglückt werden.

Am 20.06.15 war die Shetlandpony Fohlenschau. Ich hatte dieses Jahr nur ein Fohlen, was ich vorstellen konnte. Nadezda hat mir ein wundervolles Stutfohlen vom Xenthe geschenkt.





Das kleine Wunderwerk hat den Namen Gruhles Xanthi bekommen. Das ist neugriechisch und heißt "Die Blonde". Xandra war zwar vom Bernado gedeckt gewesen, aber sie hatte leider nicht aufgenommen. Der Hengst ist traurigerweise im Februar auch noch eingegangen.

Xanthi musste gleich nach ihrer Geburt schon verdammt viel rennen. Die Mutter war sehr unruhig gewesen und ist ständig über die Koppel gelaufen. Klein-Xanthi musste immer mit. Neben ihrem korrekten Körperbau hat vielleicht genau das dazu geführt, dass sie sich auf der Fohlenschau von ihrer besten Seite gezeigt hat. Sie wurde unter ca. 20 Stutfohlen das beste Fohlen und bekam einen Pokal. Das ist übrigens der erste Pokal, den ich überhaupt bekommen habe.

Freitag, 24. April 2015

Ausflug mit der Kutsche

Jeden Samstag eröffnet das Papaver Hofcafe seine Türen.

Zu einem leckeren Kaffee gibt es dort selbst gebackenen Kuchen. Jeden Samstag ist es eine andere Sorte und alle sind sehr lecker!

Das Cafe ist nicht weit weg von mir. Ca. 4km kann man zu Fuß oder eben auch  mit der Kutsche bewältigen. Die Frage war nur noch, ob die Ponys dort unterkommen. Die Besitzerin war sehr hilfsbereit und so standen meine Ponys abgeschirrt im Vorgarten und haben beim Düngen des Rasens geholfen.





Mit meinen Ponys kann man glücklicherweise solche lustigen Dinge anstellen. Aber nach einer Stunde wurden sie auch unruhig und das Gras kürzer. Da haben wir wieder angespannt und sind noch eine Runde extra um den Klinker See gefahren und dann nach Ruthenbek rüber und nach zwei Stunden im flotten Trab waren wir wieder zu Hause.


Dienstag, 14. April 2015

Xandra und Ratiena vor der Kutsche






Ich bin wohl doch ein "Gut-Wetter" Fahrer. Endlich wird es wieder einigermaßen warm und vor allem trocken. Die Insekten halten sich noch in Grenzen und somit haben wir eine wundervolle Zeit, um zu Fahren.

Der letzte Fahrversuch im Winter mit Arwi und Ratiena ist ja nicht so gut gelaufen. Ich war ein bisschen genervt von diesem Umstand und habe vorerst zu Hause gearbeitet, in der Hoffnung auf Besserung. Statt dessen hat sich herausgestellt, dass Xandra nicht tragend ist und ich habe sie dann mit Ratiena zusammen gespannt.

Ich war mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist. Als Mutter und Tochter kennen sie sich, aber das muss im Zweispänner nicht unbedingt etwas heißen. Wenn die Schrittlängen nicht passen, sie sich anzicken oder ungleichmäßig ziehen, dann macht das Fahren keine Freude. Doch zu meiner Freude hat es prima geklappt. Auch wenn im Schritt Ratiena mehr arbeitet, so zieht Xandra im Trab besser. Ganz gleichmäßig ist es ja nie, aber in dieser Zusammensetzung doch schon sehr gut.

Ich habe diesmal sicherheitshalber immer einen Beifahrer mitgenommen. Das ist nicht immer einfach. Da denkt man viele junge Mädchen würden sich für Ponys interessieren, aber wenn man jemanden sucht, dann sind plötzlich alle nicht mehr zu finden. Ich nehme kein Geld für eine Fahrbeteiligung und trotzdem hat sich noch niemand gefunden. In meinen Möglichkeiten unterrichte ich auch. Und so habe ich Bekannte und Verwandte abgeklappert und mit Gebettel immer jemanden zum Mitfahren bewegen können.

Da das Gespann so gut zusammen läuft, werde ich es so auch alleine fahren können. Allerdings gehen beide Stuten im Mai zum Hengst, so dass ich vermutlich bis Mitte Juni nur den Arwi zum Arbeiten habe. Dann werden wir beide aber hoffentlich voran kommen, um zusammen sicher den Straßenverkehr zu meistern.

Dienstag, 24. März 2015

Rossig

Ich habe ja ein Shetlandponyzucht, aber auf meinem Hof wohnen auch noch andere Pferderassen. Eine davon ist Penelope, eine Lewitzerstute.





Penelope stammt noch aus den alten Lewitzerlinien. Deswegen ist sie auch nicht besonders groß. Ihr Stockmaß beträgt 122cm. Bei der Eintragung 2013 wurde sie deswegen auch "nur" ins Stutbuch II eingetragen. Ansonsten wurde ihr aber ein schönes Aussehen bescheinigt. Eine Leistungsprüfung hat sie nicht gemacht.

Letztes Jahr haben wir versucht sie decken zu lassen. Aber bei einer Maidenstute ist das nicht ganz so einfach. Der ausgesuchte Hengst deckt nur an der Hand und das war ihr wohl unheimlich. Außerdem war ihre Rosse nicht besonders ausgeprägt, so dass es nicht zur Bedeckung kam. Im letzten Jahr ist das wohl aber mit vielen Stuten passiert.

Der ausgesuchte Hengst ist übrigens Monty *KLICK* vom Pferdehof Schörfke. Er stammt von den Deutschen Reitponys und den Pinto-Lewitzern ab. Es ist also eine vollkommen andere Abstammung als Penelope selbst. Überzeugt hat mich allerdings sein braves Temprament und vor allem seine kleine Größe. Ganz zu schweigen davon, dass er nicht zu weit weg von uns steht. So ein Lewitzer-Fohlen bringt beim Verkauf nicht so viel Geld ein, als dass man da vorher große Ausgaben für tätigen sollte.

Jetzt ist die Stute endlich rossig. Heute war die tierärztliche Untersuchung. Es wurde eine Tupferprobe genommen. Wenn keine Keime zu finden sind, dann geht es in 21 Tagen, bei der nächsten Rosse, wieder zum Hengst. Es ist also Daumen-Drücken angesagt.

Montag, 16. März 2015

Stammtisch






An diesem Wochenende war in unserer Familie eine Taufe. Wir waren alle eingeladen nach Kiel an die Ostsee. Nach einem schönen Gottesdienst gab es reichlich Essen vom Buffett in einer Gaststätte direkt am Strand. Die Hunde, die mit durften, haben sich gefreut. Dort war nicht nur menschlich was los, sondern der Strand war wohl auch ein Lieblingsausflugziel für andere Hundebesitzer. Ein toller Tag mit tollem Training.

Es erinnerte mich daran, dass ich gerade eine Dokumentation auf dem NDR gesehen habe.

100 Jahre Landleben - Mediathek des NDR

Auch dort wird von den Feierlichkeiten geredet, die im Dorf sehr wichtig waren. Damals bekam man keine Informationen durch das Internet. Und auch Fernsehen und Radio hatte nicht jeder. Auch wenn ich noch nicht so alt bin, kann ich mich an Bauernstellen erinnert, wo es wirklich nicht mal einen Radioapparat gab. So ging man zu den Feierlichkeiten oder in die Kneipe. Wobei ich annehme, dass die Frauen sich eher beim Waschplatz oder in der Molkerei trafen und weniger in der Wirtschaft. Das blieb wohl den Männern vorbehalten.

Doch auch wenn heute jeder seine Informationen überall erhalten kann, bleibt die Kneipe oft der Mittelpunkt des Dorfes. Unser Dorf besteht inzwischen aus 5 Gemeinden und es gibt nur noch eine Kneipe. Für mich sind das 4km Fahrt. Auch ich lasse mich dort ab und an am Stammtisch sehen, um die Geschichten zu hören, die es nirgends im Internet, Fernsehen oder Radio gibt. Und ja - der Stammtisch ist die Zentrale der Tratscherei. Was vielen Menschen unangenehm ist, macht den Unterschied auf dem Dorf aus. Man kennt sich, man redet miteinander und übereinander. Und dann kann man sich auch helfen. Dem Unbekannten Zugezogenen, der sich nicht vorstellt, wird auch nicht geholfen. In die Gemeinschaft muss man sich schon integrieren und dafür muss man aktiv etwas tun und sich auch in die Karten gucken lassen. Klar wird auch gelästert, aber es ist selten boshaft. Ein Dorf ist zu klein, um sich dauerhaft zu streiten.

Viele Rituale und Feiern, die früher ein "muss" waren, um zum Dorf dazu zu gehören, gibt es auch gar nicht mehr. Hier wird kaum noch am Sonntag in die Kirche gegangen. Und es wird auch mit Verständnis reagiert, wenn man nicht bei der freiwilligen Feuerwehr ist. Nicht an jedem "Brauchtumsfeuer" kann man teilnehmen, weil es viele andere Verpflichtungen gibt. Aber eine Karte und ein bisschen Geld gibt es immer in die Karten zur Jugendweihe, Konfirmation, Beerdigung oder Hochzeit. Im kleinen Supermarkt, dem ehemaligen Konsum, bleibt man einen Moment stehen und erzählt kurz ein bisschen. Auf der Straße wird gegrüßt, nach Möglichkeit mit Namen. Und wenn ein Umzug zum Erntefest ansteht, dann wird vorne gemäht und eine Kleinigkeit geschmückt. Das gehört sich einfach so und das gehört dazu.

Sonntag, 1. März 2015

Pony kämmen


Eigentlich ist das Putzen eines Ponys ja eher etwas alltägliches über das man oft gar nicht mehr nachdenkt. Im Zuge der Tatsache, dass ich mich mit meinen Ponys zur Zeit filme, habe ich auch einfach mal das Putzen gefilmt. Damit es nicht ganz so langweilig ist, habe ich das Tempo verdreifacht und lustige Musik darunter gelegt.

Zu erkennen ist nicht nur, dass ich die Mähne und Schweif gründlich kämme (das Ganze hat übrigens original 10 Minuten gedauert), sondern auch, dass das Pony vollkommen frei steht. Nur einmal stelle ich es um, damit man besser erkennen kann, was ich da tue. Ich verwende keinen Mähnenspray und auch sonst keine Pflegeprodukte. Das Kämmen hat also vermutlich auch ganz schön geziept. Beim Schnitt sind allerdings die Stellen, wo ich das Pony korrigiert habe, fast alle rausgefallen. Sehr oft war es auch nicht.

Die Ponydame ist zwar 20 Jahre alt, aber deswegen nicht langweilig oder immer willig sich alles gefallen zu lassen. Später am Tag hat sie vor der Kutsche auch mal nach mir gekeilt, weil ich sie nicht vom Gras fressen lassen wollte. Trotzdem hat sie sich das nervige Kämmen gefallen lassen. Am Schweif macht es ihr übrigens gar nichts aus, am Schopf mag sie es am wenigsten. Als Dankeschön wird sie immer wieder da gekrault, wo sie es mag. Dann fällt ihr das Still-Stehen leichter.

Dienstag, 24. Februar 2015

Arzttermine

Vielleicht ist es kein Privileg der auf dem Land lebenden, aber mit Sicherheit hat es was damit zu tun, in einem ländlichen Raum zu sein und dann noch im Osten Deutschlands - keinen Arzttermin zu bekommen.

Auch wenn ich nicht oft krank bin, so gehören doch diverse Vorsorge Untersuchungen zur Gesunderhaltung dazu. Ich habe eben drei Termine bei drei verschiedenen Ärzten gemacht und kann doch darauf hoffen einigermaßen termingerecht im April und September an die Reihe zu kommen. Ich habe mich trotzdem bei den Arzthelferinnen bedankt, denn die können ja nichts dafür, dass hier niemand Arzt sein möchte. Ich bin schon heilfroh, dass meine Hausärztin eine würdige Nachfolgerin gefunden hat - eine Polin übrigens. Nicht nur an diesem Punkt bin ich für Zuwanderung.

Ein bisschen rätselhaft finde ich das Ärzte-Dilemma schon. Jedes Jahr gibt es mehr Anwärter auf einen Medizin-Studienplatz als es Studienplätze gibt und jedes Jahr schließen unglaublich viele Menschen ihr Medizinstudium ab. Wo bleiben diese ganzen Ärzte? Ein Teil des Problems scheint zu sein, dass Ärzte lieber in Großstädten bleiben als aufs Land gehen. Ein anderer Teil ist vermutlich durch die Tatsache verursacht, dass mehr Frauen als Männer Arzt werden. Frauen machen sich seltener Selbständig, sie arbeiten oft nicht mehr, wenn sie Kinder haben oder sie heiraten einen Besserverdiener und arbeiten nur noch nebenbei. Die Statistik stellt fest, dass Frauen jedenfalls ihr Studium nicht optimal für die Gesellschaft ausnutzen (können ?!?). Das klingt frauenfeindlich - ist aber erst Mal nur eine Feststellung. Und es ist die Frage, ob es wirklich das Problem verursacht hat.

Mir hat jedenfalls der Lösungsvorschlag gefallen, dass Medizinstudenten zukünftig nicht nur in Krankenhäusern eine Assistenzzeit durchlaufen müssen, sondern ihr Studium auch eine zeitlang im ländlichen Raum "abstottern" müssen. Der eine oder andere Arzt bleibt dann ja vielleicht auch hängen.

Montag, 16. Februar 2015

Schade um die Bienen


Auch wenn man Bienen im Winter nicht stört, so war ich doch interessiert, ob mein Bienenvolk noch lebt. Ehrlich gesagt, war meine Erwartung schon negativ, weil ich im Sommer bei der Behandlung gegen die Varroa Milbe schon viele Milben fallen gesehen hatte.

Im Herbst hatte ich noch mal gegen die Beute geklopft - da hat es noch gesummt. Diesmal hörte ich nichts mehr. Ich habe die Beute also geöffnet und die Waben gezogen. Das was ich gesehen habe, hat mich doch erstaunt. Es sah aus als hätte man das Volk eingefroren. Wie lebendig saßen die Bienen mitten in der Bewegung. Nur bewegt hat sich nichts und es gab auch kein Summen und Krabbeln. Als ob ein äußeres Ereignis das Bienenvolk urplötzlich getroffen hätte und alle in der Bewegung verstorben wären.

Das ist ziemlich traurig. Im letzten Winter habe ich meine Bienen nämlich auch schon nicht durch bekommen. Jetzt geht es wieder los und ich muss mir ein neues Volk kaufen. Imkern ist eben nicht so einfach, wie es aussieht. Aber man lernt es nur, wenn man es tut. Ich werde also dran bleiben, bis ich es verstanden habe.

Samstag, 7. Februar 2015

Biber





Heut bin ich am Elde-Müritz Kanal an der Hohen Brücke entlang gegangen. Dort beginnt die Lewitz. So ganz um die Ecke ist das nicht. Ich bin schon ein bisschen mit dem Auto gefahren. Unsere Gemeinde grenzt genau an die Lewitz und heißt deswegen auch Lewitzrand, aber die Entfernungen sind dennoch ein bisschen größer.

Ich hatte mir diese Stelle absichtlich ausgesucht, weil ich von der Brücke aus dem Auto genau diesen Baum gesehen habe. Das ist echte Biberarbeit! Den Pflegern des Kanals wird das allerdings weniger gefallen, denn die Fahrrinne darf ja nicht zugebaut werden. Dem Biber ist das vermutlich egal.

Ich weiß ja nicht wie weit Biber auf Nahrungssuche wandern oder wie groß ihr Gebiet ist. Aber dieser Biber kann ja nicht so sehr weit weg sein, wenn er sich seine Nahrung hier am Kanal gesucht hat.

Dienstag, 3. Februar 2015

Leg mal den Ofen nach!

Winter ist Winter. Und wir haben zwei Holzöfen im Haus. Da wird es dann schön warm, wenn - ja wenn - jemand Holz holen geht und nachlegt. Das Holz ist im Schuppen. Jedenfalls das Holz, dass wir im Moment verheizen. Es hat dort zwei Jahre gelegen und ist so weit abgetrocknet, dass es in den Ofen darf. Denn nichts ist gefährlicher als nassen Holz zu verbrennen. Nächstes Jahr müssen wir dann mit der Schubkarre wieder ganz nach hinten. Dort lagert das Holz von vor einem Jahr.

Das mit dem Ofen klingt ja romantisch, aber in Wirklichkeit ist es ne Menge Arbeit und eine Menge Dreck. Und wenn man den Hintern mal nicht hoch bekommt, dann ist es kalt, saukalt. Wir müssen immer rechtzeitig und na klar im kalten Winter los, um Holz zu holen. Zur Zeit bekommen wir Holz von den Bäumen, die wir bei Verwandten und Freunden abnehmen. Dafür müssen wir nichts bezahlen. Manchmal fahren wir aber auch mit Erlaubnis des Försters in den Wald und holen dort Holz. Absägen, zersägen, aufladen, wieder abladen, klein sägen und dann spalten und schließlich aufstapeln.

Diese Arbeiten macht man üblicherweise im Winter. Manchmal wird noch im Sommer Holz gespalten, aber fällen und nach Hause bringt man das Holz in der kalten Zeit. Das hat zum einen damit zu tun, dass man im Sommer keine Bäume fällt, aber auch damit, dass man im Sommer im Wald kein Holz sägen darf. Aufgrund von Trockenheit ist das zu gefährlich.

Manchmal bin ich versucht einfach nur die Heizung hoch zu drehen. Aber mein Gaszähler hängt an einer sichtbaren Stelle. Und wenn dann der Zähler rattert, dann ziehe ich mich doch wieder an, Mütze, Schal, Handschuhe, dicke Jacke, und schiebe zum Schuppen und lade Holz auf.


Dienstag, 27. Januar 2015

Kontakte pflegen

Raus aufs Land!

Ja, das hört sich gut an. Die frische Luft, die ruhige Atmosphäre, Tiere und Pflanzen in ihrer (fast) natürlichen Umgebung sollen die Gesundheit fördern. Seit der Industrialisierung wird das Ländliche jedenfalls immer mehr romantisiert. Und tatsächlich hat dann mit steigenden Löhnen und größerer Mobilität auch eine regelrechte Flucht von der Stadt auf das Land statt gefunden. Das war ja nicht immer zur Freude der Landbewohner. Zu der Zeit ist dann auch das Gesetz entstanden, wann ein Hahn denn nun krähen darf und in welchen Ortsteilen er das immer darf.

Ich bin ein Landei. Und ich bin froh, dass wir in dem Dorfteil wohnen, der als "landwirtschaftlich" geprägt gilt. Hier gilt nämlich für den einen oder anderen Lärm oder für Geruchsbelästigung eine Ausnahmegenehmigung. Auch Tierhaltung ist bei uns in vollem Umfang erlaubt. Umgekehrt muss ich natürlich damit leben, dass der Trekker des Nachbarn am Sonntag morgen um fünf Uhr läuft und die Fliegen in der Küche sitzen. Vom Hahn rede ich schon gar nicht, den höre ich gar nicht mehr.

Und noch ein ländliches Problem habe ich - das Kontakte pflegen. Zum einen findet man in größeren Ortschaften oder Städten leicht jemanden, der die gleichen Interessen hat und der einem sympathisch ist. Die Auswahl ist ja auch groß. Auf dem Dorf musst du mit den Nachbarn klar kommen, ob sie dir gefallen oder nicht. Wenn du andere Freunde brauchst, dann heißt es: Ab ins Auto und hinfahren. Trotz aller Beteuerungen kommen Freunde leider viel zu selten zu Besuch. Und die wenigsten Freunde wohnen um die Ecke.

Und so plane ich meine Monate immer so, dass ein Besuch bei Freunden dazwischen ist. Manchmal kann man zwei Freunde kombinieren, aber irgendwas bleibt dann meistens auf der Strecke. Am letzten Wochenende war ich so bei der Tinkerzucht in Neuland. Von dort stammt meine Stute Luna. Ich habe den neuen Hengst endlich live bewundern dürfen und - na klar - ich habe beim Abäpfeln geholfen.

Montag, 19. Januar 2015

über Land für das neue Selett

Endlich ist das Selett (oder auch Kammdeckel genannt) für meinen Arwi fertig. Ein neues Eisen wurde reingemacht und dann bekam es ein Polster, dass per Klettverschluss befestigt ist, so dass man ein weiteres Polster für ein anderes Pony anfertigen lassen kann und so das Geschirr von einem Pony zum nächsten mitnehmen kann.

Eigentlich passen Geschirre über ziemlich viele verschiedene Pferde. Die Pferdegröße muss auch nur ungefähr ähnlich sein und die Ponys dürfen auch mehr oder weniger dick oder mehr oder weniger Widerrist haben. So genau wie ein Sattel muss es nicht passen. Doch aus einem unbekannten Grund, hat das Selett vom Einspänner überhaupt nicht gepasst. Die Folgen sind die Gleichen wie beim unpassenden Sattel: Unter der Auflage entstehen Druckstellen. Zuerst bemerkt man es daran, dass sich dort kein Schweiß bildet. Später werden die Haare an diesen Stellen weiß. Dann wird es dringend Zeit etwas zu ändern. Der Arwi fusste auch unter diesem Selett nicht richtig ab und die Hufe schliffen sich falsch ab. Auch daran erkennt man schlecht sitzendes Leder auf dem Pferd.

Wenn die Haare noch nicht zu lange weiß sind, dann bildet sich das wieder zurück. Leider durfte ich das selbst beobachten - leider deswegen, weil es traurig ist, dass es mir überhaupt passiert ist. Doch jetzt wird hoffentlich alles gut. Noch habe ich das neugemachte Teil nicht ausprobiert, aber ich freue mich schon auf die nächste, hoffentlich entspannte Ausfahrt.

Mein Sattler ist nicht gerade um die Ecke, aber die Fahrt dorthin war bei dem Wetter ein Traum. Es ging direkt am Schweriner See entlang.


Freitag, 16. Januar 2015

Alltägliches

Nach dem langen Regen, scheint heute mal die Sonne. Da fällt die Arbeit bei den Pferden deutlich leichter, auch wenn noch ein netter Wind über die Koppel pfeift. Doch es ist schon sehr viel besser als am Wochenende, wo hier ja der Sturm gewütet hat. Da war das Füttern mit Heu kaum möglich, weil der Wind das Heu ständig weg getragen hat.

Heute habe ich das Heu etwas zusammengeharkt. Und dann auch den kaputten Stromzaun repariert. An einer Stelle haben wir unten nur dünne Litze gespannt. Überall woanders ist schon Seillitze. Die Seillitze ist sehr stabil und für die Pferde gut sichtbar. Da ich für die Ponys drei Reihen Litze brauche, haben wir ganz unten gespart und nur dünne Litze gezogen. Irgendein Pferd - ich vermute mal die große Luna - ist da rein getreten und hat sie zerissen. Nun lag sie knackend am Boden und die Ponys haben sich verständlicherweise nicht vorbei getraut.

Obwohl das Wetter heute schön ist, sind die Folgen des Dauerregens leider nicht so schön. Der Matsch geht zwar nicht bis zum Knöchel, aber die Schuhe versinken doch ganz schön tief. Was für ein Glück, dass meine Sicherheitsschuhe nicht nur stabil, sondern auch wasserfest sind. Aber der Dreck ist erst Mal drauf.


Donnerstag, 15. Januar 2015

Immenschutz

Manche Dinge sind ganz einfach, aber es dauert eben ein bisschen, bis sie fertig sind.

Ich habe das Material für die Schutzwand für meinen Bienenstellplatz zusammengesammelt. Das dauerte schon eine Weile. Und dann musste es nur noch zusammengebaut werden. Dank meines Sohnes ist es jetzt fertig.






Ob eine Magazin-Bienenbeute wirklich einen Schutz gegen Wind und Wetter braucht ist umstritten. Viele Beuten stehen auch einfach im Freien. Aber die Beute sieht zur Zeit so elend nass aus und der Wind pfeift jetzt schon ganz schön rüber. Außerdem ist der Schutz auch für mich gut. Wenn ich an den Bienen arbeite pustet es mich nicht so an. Allerdings arbeite ich üblicherweise nur bei gutem fast windstillen Wetter an den Bienen. Sonst ist es nur selten nötig.

Mir gefällt es und den Bienen hoffentlich auch.

Mittwoch, 7. Januar 2015

Ponys sortieren





Manchmal stöhne ich darüber, dass ich verschiedene Pferderassen halte. Denn schon innerhalb einer Rasse hat man unterschiedliche Ansprüche der Tiere, die man berücksichtigen muss.

Das größte Problem ist die Fütterung. Da wo einer fressen kann so viel wie er will und eine gute Figur hat oder schnell zu dünn ist, da sind eben auch andere, die schon beim Anblick von einem Grashalm zunehmen. Eigentlich ist das nicht sehr viel anders, als bei den Menschen auch. Dick sein, ist auch für Ponys gesundheitsgefährdend. Die größte Gefahr dabei ist die Hufrehe, die zwar nicht durch das Gewicht verursacht wird, aber das Auftreten begünstigt. Ich muss also darauf achten, dass meine Dickerchen nicht zu viel Futter bekommen und die Ponys, die mehr Energie brauchen, mehr Futter bekommen. Da hilft es nur sie auseinander zu sortieren.

Aber so einfach ist das nicht, denn nicht jedes Pferd verträgt sich mit dem anderen. Und hat man eine homogene Herde, dann kann es einem passieren, dass man sie wieder zerpflücken muss, weil eben die Sache mit der Fütterung nicht passt.

Ich habe das Glück, dass ich ziemlich viele Ponys und sehr viel Platz habe, so dass ich verschiedene Konstellationen ausprobieren kann. Aber nicht immer passt es sehr gut. Deswegen ist Penelope, die Lewitzerstute, wieder zu einer Freundin umgezogen. Dort wird ihr Futter rationiert und sie verträgt sich sehr gut mit den dortigen Ponys. In meiner Herde wird sie regelrecht gemobbt. Ich vermute, weil sie scheckig ist. Da können Pferde sich echt unfair benehmen bei so etwas.

Zum Glück steht sie nun im gleichen Dorf, nur eben auf einer anderen Koppel. So konnte ich mit ihr zu Fuß dorthin gehen. Das fand sie wieder sehr aufregend, vor allem weil wir allein zu zwei unterwegs waren. Sie ist sich nicht sicher, ob ich sie ausreichend sichern kann und muss sich deswegen mehr aufregen als nötig ist. Vor allem den großen LKW, der an uns vorbei gefahren kam, fand sie gruselig. Da ich sie zukünftig vor die Kutsche spannen möchte, werde ich an diesem Punkt noch mit ihr arbeiten müssen. Doch erst Mal ist sie glücklich bei ihrer Freundin Heidi zu stehen.

Montag, 5. Januar 2015

Ab an die Hufe





In regelmäßigen Abständen - also von 5 bis 9 Wochen sind die Hufe der Pferde dran. Dann kommt meine Hufpflegerin, die eine Ausbildung des Dhgev hat und bearbeitet die Hufe der Pferde. Die großen Pferde sind jedes Mal mit dran, die Ponys überstehen auch locker die doppelte Zeit ohne Bearbeitung. Wenn ich viel mit der Kutsche unterwegs bin, dann kann der Abstand sogar noch länger sein.

Warum müssen die Hufe überhaupt bearbeitet werden? Wie Fingernägel wachsen die Hufe täglich nach. Hat das Pferd die Möglichkeit auf hartem und rauhem Boden zu laufen, dann würde sich das meiste von dem nachwachsenden Horn abreiben und der Rest würde ausbrechen. Doch meine Ponys stehen auf einer weichen Koppel. Würde ich sie ohne Bearbeitung von der Koppel nehmen und auf der harten Straße laufen lassen, dann würden sie im besten Fall nur lahm gehen. Schlimmer kann es kommen, wenn dann die Hufwände ausbrechen oder das Ponys sich die Bänder und Sehnen verletzt aufgrund der unpassenden Hufform.

Müssen auch Hufe bearbeitet werden, wenn das Pferd auf der Koppel bleibt? Das kommt auf die Hufe des Pferdes an. Es gibt verwilderte Pferde, die in Sumpfgebieten leben, nie Hufpflege bekommen und dennoch sind sie gesund. (Wären sie es nicht, würden sie allerdings auch sterben. So selektieren sich Pferde mit unpassenden Hufen aus.) Auch bei unseren Hauspferden gibt es Exemplare, die problemlos ohne Hufpflege klar kommen, so lange sie nicht gearbeitet werden und immer den gleichen Untergrund unter den Hufen haben. Das ist allerdings die Ausnahme! Normalerweise müssen auch Pferde die "nur rumstehen" die Hufe gekürzt bekommen.

 Wer bearbeitet die Hufe? Das ist eine komplizierte Frage. Früher war es der Schmied, doch heute gibt es Hufpfleger, die eine andere Ausbildung durchlaufen und auch die Hufe bearbeiten dürfen. Ohne Ausbildung darf man die Hufe seines Pferdes nicht bearbeiten, auch nicht als Besitzer. Viele Schmiede haben vor allem Erfahrungen aus Ställen, in denen Pferde für den Leistungssport gehalten werden. Dort geht es hauptsächlich darum fachgerecht Hufeisen aufzunageln. Im Freizeitbereich sind die meisten Pferde jedoch "barfuß" oder "barhuf". Vor allem bei Pferden mit Fehlstellungen muss hier ein Bearbeiter nicht nur Erfahrung, sondern auch Geschick mitbringen, damit das Pferd lahmfrei läuft und auch arbeiten kann. Einfach nur "kurz" machen genügt nicht. Es lohnt sich also, sich mal umzuhören, welche Barhufpfleger es in der Umgegend gibt, wenn man keinen Wert auf Eisen legt. Egal ob Schmied oder Barhufpfleger - beide können gut oder schlecht sein. Man kommt also nicht drumherum sich selbst mit dem Thema Hufe zu befassen, um die Arbeit seines Hufpflegers beurteilen zu können.


Samstag, 3. Januar 2015

Freizeit

So viel Freizeit wie heute, hatte die Menschheit wohl noch nie. Ein ganzer produzierender Bereich ist daraus geworden. Oft habe ich sogar das Gefühl, das mehr Dienstleistungen und Waren für den Freizeitbereich produziert werden, als für lebensnotwendige Bereiche. Ich frage mich, ob so viel Freizeit unserer Gesellschaft überhaupt gut tut. Mitunter wird ja schon vom Freizeitstress gesprochen, wenn Menschen ihre Tätigkeiten in der Freizeit allzu ernst nehmen. Da wird dann die Freizeit schon mal zu Arbeit.

Das Landleben wird ja eher weniger mit Freizeit in Verbindung gebracht. Da denkt man an die Landwirte, die nur arbeiten und schlafen. So sehr viel hat sich daran zumindest in den Sommermonaten nicht geändert. Oft genug sehe ich die Mähdrescher noch mitten in der Nacht über die Felder fahren. Und befreundete Landwirte bekommt man im Sommer auch am Wochenende oft nicht zu sehen. Aber für solche mit einem normalen Job, die im Dorf wohnen, bleibt ausreichend Freizeit, die gefüllt werden will übrig. Besonders sinnvoll finde ich es, wenn man Freizeit mit ehrenamtlichen Tätigkeiten füllt. Auch ausgleichende Bewegung, wenn man einen Bürojob hat, ist wichtig. Aber am Ende bleibt der Teil übrig, den man irgendwie sinnlos füllt.

Und da ist mir das Neuste über den Weg gelaufen: Doodeln.





Inzwischen ist das Doodle noch weiter angewachsen. Das macht wirklich unglaublich viel Spaß und man braucht auch keine Begabung.

Freitag, 2. Januar 2015

Häkeln

Hier auf dem Dorf ist ja nicht so viel los. Auch die möglichen Freizeitaktivitäten halten sich in Grenzen, wenn man nicht gerade auf Joggen oder Wandern steht. Jedenfalls bekommt man das Angebot nicht um die Ecke und nicht ins Haus getragen. (Bis auf den Teil, den man durchs Internet erreicht, was hier glücklicherweise geht.) Im Sommer gibt es ja immer viel zu tun, aber im Winter bleibe auch ich lieber in der Bude, wenn ich nicht raus muss. Und dann beschäftige ich mich gerne ganz altmodisch.

Häkeln habe ich seit einem Jahr für mich entdeckt. Im Sommer liegt alles in der Kiste, aber jetzt wird die Wolle wieder rausgeholt und es entstehen kleine schöne Dinge.

Inzwischen habe ich einen ganzen Schwung verschiedene Exemplare an Mützen und Schals produziert, so dass ich eine große Auswahl habe. Dafür habe ich mir dann extra einen Wäscheeimer angeschafft, wo ich sie alle unterbringe.