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Donnerstag, 27. August 2015

Bienenwachs

Im letzten Winter sind meine Bienen verstorben. Das ist schon sehr traurig. Noch trauriger ist es, die Überreste zu "entsorgen". Die Beuten müssen wieder sauber gemacht werden und das Wachs gehört eingeschmolzen.

Mit dem Einschmelzen vom Wachs sollte man sich beeilen, sonst hat man die Maden der Wachsmotte in den Beuten. Die Wachsmotte ist an sich eine harmlose Nachtmotte. Ihre Maden allerdings ernähren sich von den zurück gelassenen Hüllen von Insektenpuppen. Und mit jedem Bienenschlupf bleibt in einer Wabe so eine Puppenhülle zurück. Viel Futter also für die Maden. Damit sie an diese Puppenhüllen kommen, vernichten sie auf dem Weg das Wabenwerk. Und das ist dann ärgerlich, weil dann nichts mehr übrig ist zum Einschmelzen.





Man kann das Wachs aus den Rähmchen im Kochtopf schmelzen. Das ist eine ziemliche Schweinerei, vor allem, wenn die Waben nicht frei von Honig sind. Die Mischung aus Wachs und Honig ist auch nur schwer vom Herd wieder runter zu bekommen. Dann gibt es noch Dampfwachsschmelzer. Man kann sie selbst bauen oder fertig kaufen. Allerdings sind die Kosten relativ hoch. Das lohnt sich nur bei großen Mengen.

Aus meiner Beute kamen aber nur 20 Rähmchen mit Wachs und ein paar davon waren von der Wachsmottenlarve auch schon durchlöchert. Die übrigen Waben habe ich dann der Reihe nach im Sonnenwachsschmelzer ausgeschmolzen. Dieser Sonnenwachsschmelzer ist ein Selbstbau eines Imkers und ich konnte ihn für 5,- Euro ergattern. Ein bisschen ausbürsten und neu gestrichen, sieht er wieder gut aus. Es passen genau zwei Rähmchen rein. Bei gutem Wetter wird er schräg in die Sonne gestellt. Die Hitze sammelt sich unter der Glasscheibe und das Wachs und der Honig laufen nach unten in die Auffangtöpfe. Die leeren Puppenhüllen bleiben zurück. Pro Tag bei über 25 Grad schafft man so zwei Waben. Die Rähmchen sind dann allerdings sehr sauber, wenn man sie wieder raus nimmt. Trotzdem werden sie von mir anschließend noch abgeflammt, damit sich garantiert keine Krankheitserreger dort halten können.

Wespen finden den Wachsschmelzer auch gut. Er ist nämlich nicht 100% dicht. Und so ist immer ein bisschen Honig raus getropft, was sie gesammelt haben. Da ich keine Bienen mehr auf dem Hof hatte, war das ungefährlich. Unschön ist es, wenn die Bienen in der Trachtenlücke den Sonnenwachsschmelzer befliegen, um Futter zu ergattern. So können sie leicht Krankheiten in den Bienenstock einschleppen.

Freitag, 21. August 2015

Pony Ausbildung

Ich habe hier unglaubliche 10 Pferde und Ponys stehen. Wobei in der Definition nur eines davon ein Pferd mit 165cm Stockmaß ist - die anderen liegen alle unter 148cm Stockmaß und gelten somit als Ponys. Und jedes dieser Ponys braucht ein bisschen mehr oder weniger Ausbildung. Das ist gar nicht so einfach und alleine nicht unbedingt machbar. Es wäre toll, wenn ich Kinder, Jugendliche oder Erwachsene finden würde, die mir dabei helfen könnten. Es ist nämlich schon hilfreich, wenn jemand mit den Ponys spazieren geht, sie putzt oder vielleicht sogar mit ihnen im Longierzirkel arbeitet.

Aktuell ist neben der Ausbildung von Luna noch Penelope dran. Ihre Grundausbildung im Reiten hat sie erhalten. Da sie mit ihren 122cm Stockmaß ja relativ klein ist, wird sie nur selten geritten. Es wird also Zeit ihr was anderes beizubringen. Und deswegen soll sie auch mal vor die Kutsche.

Wir fangen klein an:


Das Geschirr kennt sie schon länger. Und auch am Boden fahren ist nichts neues für sie. Jetzt sind die Stränge mit dran. Und die haben wir mit Schwerlastbändern verlängert. Da wird dann ein großer Autoreifen eingehängt. Das Ziehen hat sie schon verstanden. Jetzt geht es um die Gelassenheit, wenn die Stränge hinten an die Beine kommen. Da darf sie dann nicht wie gewohnt ausweichen, sondern muss sich dagegen lehnen. Beim Fahren ist eben so einiges anders als beim Reiten.

Bei meinen Shetlandponys bin ich es gewohnt, dass die das ziemlich schnell verstehen. Vielleicht ist es ihnen auch einfach zu blöd auszuweichen. Bei dem Lewitzerchen ist es nicht ganz so einfach. Sie versucht den Kontakt mit den Strängen zu vermeiden oder weich ihnen aus. An der Kutsche selbst wäre es ein bisschen anders. Dort kann sie nicht ausweichen, weil sie gleichzeitig an der Deichsel festgemacht ist. Mit dem freien Reifen hinter sich, kann man schon mal Vermeidungshaltung annehmen.

Aber gerade weil sie alles nicht so selbstverständlich hin nimmt, macht es viel Spaß mit ihr zu arbeiten. Sie denkt mit und ist sehr bereit was Neues zu lernen. Vielleicht ist es ja doch bald möglich sie anzuspannen.

Freitag, 14. August 2015

Mit dem Tinker durchs Tor

Ich tue mir mit meinem Tinker Luna ja nicht ganz so einfach. Irgendwie ist sie so viel größer als meine Shetlandponys. Außerdem denke ich oft: Ich will sie nicht kaputt machen.

Luna ist mit 6 Monaten bei mir eingezogen. Bis jetzt hatte ich diverse Shetlandponys aufgezogen und eine kleine Lewitzerstute. Jetzt wollte ich sehen, ob ich das auch mit einem größeren Pferd kann. Und vielleicht kann ich sie sogar reiten. Ich bin ein schlechter Reiter und eigentlich ist dann ein Jungpferd keine so gute Idee. Aber da ich einige Erfahrung mit Pferden habe, wenn auch mit kleineren Exemplaren, hatte ich beschlossen es auszuprobieren.

Inzwischen haben wir ja schon einige Problemchen gemeistert. Wir können Hufe geben, folgen und auch ein bisschen ausweichen. Sie kommt gerne, mag Menschen, ist neugierig und interessiert und arbeitet mit. Bis hier hin habe ich nach meiner Meinung alles richtig gemacht. Denn das ist es, was ich von einem Dreijährigen verlange.

Nur ein Problem plagt mich noch - ich möchte mit Luna spazieren gehen. Zuerst mit Pferdegesellschaft und dann auch ohne. Ohne Pferdegesellschaft nur mit den Menschen zu gehen, sollte in den Genen von Tinkern vorhanden sein - also eine gewisse Unabhängigkeit. Wir haben diverse Führübungen am Boden gemacht und uns so ziemlich gut kennen gelernt. Jetzt geht es raus. Zwei Probleme habe ich dabei - das erste ist das allgegenwärtige Gras und das zweite ist der Moment, wo sich Luna erschreckt.

Das mit dem Gras werde ich mir mit Respekt einfordern erarbeiten. Wir werden immer ein bisschen Probleme damit haben, aber ich möchte doch erreichen, dass Halfter, Strick und Gerte ihr mitteilen - Gras fressen ist nicht angesagt.

An die Schreck-Momente muss ich mich allerdings gewöhnen, ruhig bleiben und eine gewisse Selbstverständlichkeit in mir drin erreichen. Sie wird sich immer irgendwann, irgendwo vor irgendwas erschrecken. Sie ist ein Pferd. Die machen so etwas. Auf meine Reaktion kommt es an. Gar nicht so einfach so ein Training für mich. Und ich würde mich da gerne drum drücken, denn im Moment erschrecke ich mich selbst jedes Mal.

Was für ein Glück, dass das Pferd so cool ist: