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Dienstag, 16. Juni 2020

Rhabarber wie Honig



In meinem Garten wachsen zwei Rhabarberstauden. In den letzten Jahren habe ich sie etwas stiefmütterlich behandelt. Sie haben keine Düngung und auch kein besonderes Jäten erhalten. Aber Rhabarber ist zäh und wächst aus seiner dicken Wurzel immer wieder nach, er wird nur nicht so groß.


Mich hat bisher Rhabarber nicht so begeistert. Rhabarbergrütze oder Kuchen schmeckt mir nicht besonders. Rhabarber enthält viel Phosphor und Oxalsäure. Er macht auch die Zähne so unangenehm trocken (also das fühlt sich aufgrund der Säuren so an).


Aber ich fand das schade, und habe nach einem Rezept gesucht, wie man ihn verarbeiten kann. Bei Chefkoch bin ich dann über den Titel "Rhabarber - Honig" gefallen. Als Imker war ich neugierig und habe das nachgekocht. Es wird dafür kein Honig verwendet, sondern nur Rhabarber, Zucker, Salz und Vanille (Schote oder den Zucker). Inzwischen habe ich vier Versuche hinter mir. Den ersten Versuch habe ich nach Rezept gemacht.


Tatsächlich hatte das mit der Abbildung wenig zu tun. Und es ist relativ flüssig geblieben. Aber schon beim Einweichen roch es unglaublich lecker. Und das Ergebnis schmeckt wirklich sehr gut. Es sieht jedoch aus wie Marmelade. Der Rhabarber wird kleingeschnitten und mit dem Zucker, Salz und der Vanille vermengt. Das ganze lässt man ein paar Stunden stehen, bis es ganz viel Wasser gezogen hat. Dann kocht man die Masse auf und füllt sie heiß ab.


Also habe ich beim zweiten Versuch die Flüssigkeit von den Feststoffen getrennt, bevor ich die Masse gekocht habe. Das ergibt einen tollen Rhabarbersirup, den man mit Wasser verdünnen kann. Die Feststoffe habe ich geliert und wie Marmelade abgefüllt. Das schmeckt etwas langweilig. Und weil ich normale Gelantine zum verfestigen genommen habe, gammelt es auch schnell im Glas.


Beim dritten Versuch habe ich den eingeweichten Rhabarber vergessen. Ich hatte Besuch bekommen und den Topf in die Speisekammer gestellt. Nach drei Tagen roch es vergammelt. Das ging dann komplett in den Kompost.


Danach sah mein Rhabarber schon sehr gerupft aus. Aber nach zwei Wochen hatte er doch noch so einige Stangen nachgeschoben. Allerdings waren die Stangen recht dünn und die Schnecken hatten sich auch schon bedient. Aber ich wollte es unbedingt noch einmal wissen, also habe ich noch mal ein Kilo geerntet. Diesmal habe ich statt Zucker Gelierzucker verwendet. Es roch schon beim Einweichen nicht so gut. Ich denke nicht, dass es am Gelierzucker liegt, sondern daran, dass es nicht mehr der ganz junge Rhabarber ist.



Das Ergebnis schmeckt, ist aber nicht so ein Erlebnis, wie beim ersten Mal. Dieses Mal ist es auch fester geworden, aber nicht schnittfest. Beim googeln nach den links zu dem Rezept, bin ich auf ein weiteres Rhabarber Honig Rezept gestoßen. Hier werden die Feststoffe auch getrennt und mit Zucker und ein wenig Gelierzucker gearbeitet. Das hebe ich mir für das nächste Jahr auf. Ich denke der Rhabarber darf sich jetzt erholen und außerdem ist er besser, wenn ich die ersten Stangen im Jahr verwende.

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