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Dienstag, 22. März 2022

Vieting alleine im Wald

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Ich habe Urlaub. Aufgrund der Lage und wegen diverser Umstände, ist es mal wieder ein Urlaub von zu Hause aus. Aber Mecklenburg Vorpommern bietet auch im Winter diverse schöne Ausflugsziele an, so dass mir nicht langweilig wird.
Heute war es ein Auflug auf den Sonnenberg bei Parchim. Dorf befindet sich die Höhle des Räuber Vieting. Nach dem schweren Sturm war das Wetter wieder gut. Es war sogar herrlich sonnig. Überall stand noch Wasser. Das war nach den vielen Regenfällen im Januar und Feburar nicht besonders überraschend.
Die offiziellen Wanderwege durch den Wald am Sonnenberg waren aber schon beräumt und gut begehbar. Die Hunde mussten allerdings dauerhaft an der Leine bleiben, da im Kreis die ASP (Afrikanische Schweinepest) aufgetaucht ist. Auch wenn Hunde an dieser Pest nicht erkranken, können sie doch durch Aufnahme von Überresten von Wildschweinen die Erkankung weiter tragen.
Da unsere Hunde auf dem Hof aber immer freilaufen können, ist ein Spaziergang an der Leine in einer unbekannten Gegend dennoch ein Genuss.
Der Wald beherbergt riesige Douglasien und einen großen Buchenwald. Wenn man da so in dem Wald steht, fragt man sich, wie man den Weg finden soll, wenn man sich verläuft. Glücklicherweise ist der Wald nicht so groß, dass man nicht innerhalb relativ kurzer Zeit auf eine befahrene Straße kommt. Ich bin da übrigens eine gefährdete Spezies. Himmelsrichtungen liegen mir nicht wirklich.
Die Vieting Höhle ist natürlich nur ein Nachbau. Die ganze Räubergeschichte ist eine Sage. Vermutlich hat es einen entsprechenden Verbrecher gegeben. Heute ist der Räuber eine nette Gestalt. Damals war es sicherlich nicht lustig, wenn man von ihm überfallen wurde. Es ist ein bisschen skurril, dass Verbrecher nach 500 Jahren plötzlich das Maskottchen einer Stadt sind.
Aber dieses Ausflugsziel macht es plastisch erlebbar, wie die Menschen damals gelebt haben. Man kann sich vorstellen, wie kalt und ungemütlich es im Winter war und wie wenig Komfort es gegeben haben muss.

Oben auf dem Sonnenberg gibt es nicht einmal Wasser. Alles was man brauchte, musste dort hoch getragen werden. Der hübsche Traum, dass früher alles besser war, zerplatzt damit wohl für die meisten.

 

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