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Dienstag, 28. Juli 2015
Jakobskreuzkraut
Jetzt blüht es wieder - leider überall - das Jakobskreuzkraut.
Das Problem des Jakobskreuzkrautes war noch vor ein paar Jahren vollkommen unbekannt. Die mehrjährige Pflanze, die bis zu einem Meter hoch wird, hatte einen Nischenplatz in der deutschen Landschaft. Doch in den letzten Jahren hat sich das Kraut explosionsartig ausgebreitet. Niemand kann genau sagen, wie das passiert ist, aber es wird vermutet, dass zum einen das späte Mähen der von der EU geförderten Brachflächen schuld ist und zum anderen die Tatsache, dass Jakobskreuzkraut angeblich von der DB mit Vorliebe an den Bahndämmen gesäht worden ist.
Die Brachflächen werden von der EU nicht mehr gefördert und viele sind inzwischen umgebrochen worden. Auch Bahndämme gibt es nicht überall und nicht alle sind eingesät worden, trotzdem verbreitet sich das Jakobskreuzkraut immer noch. Es schein seine Nische auf allen Flächen zu finden, die nicht im Juni und Juli regelmäßig gemäht werden. In dieser Zeit schießt die Pflanze in die Höhe, bis sie jetzt Ende Juli blüht und unglaublich viel Saat produziert, um sich zu verbreiten. Dabei kann sie sich problemlos gegen andere Pflanzen durchsetzen und wächst trotz Mähens aufgrund ihrer Wurzelstruktur auch noch mehrere Jahre wieder nach. So kommt es, dass man die Pflanze an spät gemähten Straßenrändern, auf Brachflächen und vor allem auf Pferdekoppeln sieht.
Der NABU meint, es wäre alles nicht so schlimm. Immerhin bietet das Jakobskreuzkraut der Raupe des Bärenspinners die Nahrungsgrundlage. Und der Bärenspinner - ein ausgesprochen schöner roter Schmetterling - ist ziemlich selten. Die Raupe des Bärenspinners ist übrigens schwarz-gelb geringelt wie eine Wespe.
Aber die Naturschutzflächen, die mit Jakobskreuzkraut bewachsen sind, machen Imkern Probleme, deren Bienen die Nektarquelle nutzen und damit auch das Gift (Pyrrolizidinalkaloide) in den Honig eintragen. Ist das Feld groß und ertragsreich, kann es sein, dass der Honig aufgrund der Giftbelastung entsorgt werden muss.
Noch dramatischer ist allerdings die Unkenntnis der Tierhalter, die ihre Pferde, Rinder, Schafe oder Ziegen auf solchen Flächen fressen lassen oder womöglich Heu von solchen Flächen beziehen. Im Normalfall wird das Jakobskreuzkraut von den Pflanzenfressern gemieden. Es schmeckt sehr bitter. Doch wenn die Fläche abgegrast ist, dann wird es auch gefressen. Im Heu verliert die Pflanze ihre Bitterstoffe und wird ungefragt mit gefressen. Auch wenn ein Großpferd 3kg von der frischen Pflanze fressen muss, um zu sterben, so genügen doch kleine Mengen, um die Leber nachhaltig zu schädigen. Das kranke, leistungsarme Tier stellt dann den Tierarzt vor ein Rätsel und eine Heilung ist nur schwer zu erziehlen.
Deswegen ist die Aufklärung wichtig. Nicht jede Jakobskreuzkrautpflanze am Wegesrand muss vernichtet werden, aber große, jetzt gelbblühende, Flächen müssen häufiger gemäht oder sogar umgebrochen werden. Tiere sollten auf solchen Weiden nicht stehen und auch Heu darf man von solchen Koppeln nicht machen.
Bitte klärt auf und sagt es weiter. Hilfreiche Informationen gibt es auf der Seite: http://www.ak-kreuzkraut.de/
Mittwoch, 15. Juli 2015
Hitze auf dem Paddock
Inzwischen ist es ja wieder abgekühlt, aber ein paar Tage war es schon mächtig war gewesen. Wir leiden ja schon unter der Hitze, aber wenn man bedenkt, dass Pferde eine Wohlfühltemperatur von ca. 5 Grad Celsius haben, dann ist ihnen den Wärme noch unangenehmer. Zwar können auch Pferde sich anpassen, aber die starken Temperaturwechsel machen ihnen auch zu schaffen. Pferde, die ständig mit hohen Temperaturen leben, sind besser angepasst.
Hier in der Türkei:
Nur so nebenbei bemerkt: Dort standen nur Hengste. Die wurden zum Kinderreiten verwendet. Sie bekamen Melonen zu fressen, kaum Heu.
Meine dreijährige Tinkerstute habe ich an dem Tag nicht gestresst. Sie ist sowieso noch nicht eingeritten. Wir sind noch bei der Bodenarbeit. Außerdem geht es viel um Gelassenheitstraining. Die Hitze bot die Möglichkeit sie mal mit Wasser zu übergießen. Mit der Gießkanne habe ich sie über den ganzen Rücken nass machen können. Sie hat sich regelrecht hin gedreht, damit ich weiter mache.
Am nächsten Tag war das übrigens vorbei, obwohl es immer noch so warm war. Da hatte sie auf die Gießkanne keine Lust mehr und wollte sich nicht mal die Beine angießen lassen. Ob ich wohl am Vortag übertrieben habe? Ich nehme es mit Gelassenheit. Die Gießkanne halte ich ihr jetzt regelmäßig unter die Nase, damit sie keine Angst davor bekommt. Sie dreht immer noch den Kopf weg und geht ein paar Schritte weiter. Ja - so ein Pferdekopf verzeit alles, aber vergisst nicht so schnell.
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